Sakai ist heute ein Teil der Metropole Osaka. Die Stadt ist seit Jahrhunderten eines der wichtigsten Herstellungsorte für klassische japanische Schneidwaren. Hier wurden früher auch die legenären Katana, die Schwerter der Samurai gefertigt. Diese Tradition wird bis heute in nicht nur bewahrt, sondern nach wie vor gelebt.
Bei Messern die „Sakai“ im Namen tragen, muss man sich um die Qualität wenig Sorgen machen. Ein mächtiges Syndikat wacht bis heute über die Güte der Produkte und lässt nur Klingen zu, die den hohen Standards der alteingesessenen Meister entspricht. Wichtig ist hierbei zu wissen, dass es dabei nicht um ein besonders schönes Aussehen oder eine aufwändige Oberflächenveredelung geht, sondern das Messer als funktionales Werkzeug gesehen wird.
Ein gutes Beispiel hierfür ist die Sakai Toji Serie. Auf den ersten Blick recht unspektakuläre Messer mit einigen Ecken und Kanten. Die Klinge allerdings -für die Schmiedemeister Iwakuni Tohji verantwortlich zeichnet, gehört zur Spitzklasse und hat ein enormes Potential.
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Angelegt ist sie im klassischen Sanmai Aufbau, also dreilagig mit einen Kern aus Shirogami 2 Carbonstahl (Hagane) / nicht rostfrei. Ein Material wie es tatsächlich auch für Schwerter verwendet wurde. Gehärtet wird dieses Material auf 60-61 HRC. Überragend sind sowohl die Schneid- als auch die Schärfeigenschaften. Politur und Endausmachung sind recht grob. Mit Schleifspuren ist ebenso zu rechnen, wie mit einer Scharfkantigkeit am Schneidenende. Bei letzterem lässt sich mit einem geeigneten Schleifmittel leicht Abhilfe schaffen.
Der Griff besteht aus Graumagnolie mit einer Zwinge aus Büffelhorn. Auch hier orientiert man sich an traditionellen Vorgaben. Er ist versiegelt, wird aber im Laufe der Jahre über eine Nachpflege mit etwas Holzpflegeöl benötigen.
Solche traditionellen Messer sind fast schon lebendige Werkzeuge die sich im Laufe der Zeit je nach Pflege und Anpassung verändern. Ihr Zustand sagt dann viel über den Besitzer aus.
Carbonstahlmesser sind nicht rostfrei. Es ist deshalb wichtig die Klinge nach dem Gebrauch zu reinigen und gut abzutrocknen. Die Klinge wird sich dennoch verändern. Am Anfang vollzieht sich das recht dramatisch, später wird eine hauchdünne Oxydschicht die Klinge vor weiterer Korrosion schützen. Diese stellt sich je nach Gebrauchsintensität nach ein bis zwei Monaten ein. Das Farbspektrum der Klinge reicht dann von metallisch-grau bis regenbogenfarbig. Sie sollte nicht wegpoliert werden.
Die Schärfe lässt sich am besten durch einen regelmäßigen Nachschliff auf einem keramischen Wetzstab erhalten. Nutzen Sie diesen regelmäßig und vermeiden Sie so, dass die Klinge abstumpft. Ein Grundschliff auf einem Stein oder in der Schleiferei ist so lange Zeit kein Thema. Nach dem Gebrauch sollte das Sakai Toji von Hand gereinigt und gut abgetrocknet werden. Vermeiden Sie seitliche Verkanntungen in hartem Schnittgut.