Brotmesser schleifen

Brotmesser schleifen

Brotmesser sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen, mit einem Wellenschliff ausgestattet. Erfunden wurde dieser in Deutschland von Franz Güde. Das Unternehmen gibt es übrigens heute noch. Noch immer stellt es hervorragende Messer her.

Das Besondere sind die spitzen Zähne und die durch die Wellenform stark verlängerte Schneide. Dadurch entsteht ein leichter Sägeeffekt, der sich gerade bei sehr widerstandsfähigen Lebensmitteln wie eben Brot bezahlt macht. Mit einer glatten Klinge findet man hier nur schwer einen Ansatzpunkt.

Ein weiterer Vorteil des Wellenschliffes ist, dass er nur sehr selten nachgeschliffen werden muss. Wenn es dann aber doch einmal so weit ist, empfiehlt es sich tatsächlich sich an eine Schleiferei zu wenden. Hier gibt es die geeigneten Werkzeuge um diesen speziellen Schliff nachzubilden.

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Brotmesser selbst schärfen

Wer es dennoch selbst probieren möchte: Hier einige Tipps wie Sie die Schärfe des Messers wieder erheblich  steigern können.

Ist das Messer nur wenig abgenutzt dann reicht es oft den Grat, der sich auf der planen Seite der Klinge gebildet hat, wieder zu glätten. Im Optimalfall verwenden Sie dazu einen keramischen Wetzstab oder einen Schleifstein. Hier reichen wenige Züge um den Grat zu beseitigen. Stehen Ihnen diese Schleifmittel nicht zur Verfügung, dann können Sie auch die Rückseite eines Keramiktellers verwenden. Auf den unglasierten Stellen des Tellerbodens kann man zur Not auch schleifen.

Brotmesser Schärfen

Wellenschliff schärfen

Ist das Messer schon sehr stumpf, muss man zu anderen Mittel greifen. Bewährt haben sich auch hier Schleifsteine. Auf der geraden Fläche kann man zunächst nur den Grat brechen. In die Wellen selbst kommt man leider nicht hinein. Hierzu benutzt man die Kante des Steines. Optimalerweise rundet man sich diese mit Hilfe eines Toshis, Abrichtblockes oder etwas Wasserschleifpapier so ab, dass sie genau in die Welle passt. Jetzt wird mit wenig Druck die Welle nachgeschliffen und anschließend noch einmal der Grat gebrochen. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung finden Sie hier.

Brotmesser mit keramischen Wetzstab schleifen

  1. Legen Sie das Messer und den keramischen Wetzstab bereit.
  2. Überprüfen Sie, ob der Durchmesser des Wetzstabes zu der Zahnung Ihres Messers passt.
  3. Säubern Sie das Messer gründlich, damit Unreinheiten keine unschönen Kratzer verursachen.
  4. Drehen Sie Ihr Messer mit der geschliffenen Welle nach oben.
  5. Legen Sie das Messer flach auf den Tischrand.
  6. Schleifen Sie das Messer Welle für Welle, indem Sie den Wetzstab in jeder Welle nach unten ziehen.
  7. Überprüfen Sie immer wieder die Schneide, ob die Schnittfläche der Welle entspricht.
  8. Schleifen Sie das Messer Welle für Welle bis zum Ende der Klinge.
  9. Entfernen Sie den restlichen Grat auf der gegenüberliegenden Seite (glatt)
  10. Wiederholen Sie den Vorgang, falls das gewünschte Ergebnis noch nicht erreicht ist.

Brotmesser mit Schleifstein schleifen

  1. Runden Sie die Kante des Steines mithilfe eines Toshis, Abrichtblockes oder mit Wasserschleifpapier ab, damit die Kante in die Welle passt.
  2. Tauchen Sie den Schleifstein komplett in Wasser bis keine Bläschen mehr auftauchen.
  3. Reinigen Sie in der Zwischenzeit Ihr Messer gründlich, bevor Sie den Nachschliff durchführen.
  4. Legen Sie den Schleifstein auf eine rutschfeste Fläche.
  5. Schleifen Sie mit ein wenig Druck die einzelnen Wellen mit der Kante des Schleifsteins nach.
  6. Entfernen Sie den restlichen Grat auf der gegenüberliegenden Seite, indem Sie das Messer flach über die Fläche des Schleifsteins ziehen.
  7. Wiederholen Sie die Schritte auf der anderen Seite und schleifen Sie mit ein wenig Druck Welle für Welle nach.
  8. Brechen Sie den Grat erneut.

Schleifgeräte

Auf dem Markt gibt es auch zahlreiche Schleifgeräte die vorgeben, auch Wellenschliffe nachschärfen zu können. Nur wenige sind tatsächlich dazu in der Lage. Da Wellenschliffe aber sehr unterschiedlich ausfallen ist ein Schleifgerät natürlich immer nur ein Kompromiss, der den kleinsten gemeinsamen Nenner abdeckt. Ein optimales Ergebnis ist deshalb nicht möglich.