Vom Containern, Müll-Menüs und der Haltbarkeit von Lebensmitteln
Der Titel klingt provokant, genauso provokant wie manche die Koch-Sendung am 12.8.2012 um 20:15 Uhr finden werden, wenn Küchenchefs und Promis gegeneinander antreten werden. Müll-Menü gegen Sterne-Menü – wie wird die Jury abstimmen? Es wird spannend.
Wird „containern“ bald salonfähig?
In Berlin und anderen Großstädten nennt sich das „containern“, wenn Menschen sich Lebensmittel aus den Abfallbehältern von Supermärkten herausholen. Diejenigen, die das machen, sind nicht unbedingt arm oder obdachlos – nein, sie wollen nicht einsehen, dass wertvolle Lebensmittel einfach weggeworfen werden, obwohl sie noch essbar sind. Das Containern ist jedoch in Deutschland verboten, da der Müll zum Eigentum der Läden zählt. Für die Kochsendung werden die Lebensmittel allerdings vor der Mülltonne abgefangen und nicht erst aus dieser herausgeholt.
Mehr als die Hälfte der Lebensmittel landen im Müll
Das sind rund 20 Millionen Tonnen Lebensmittel, die weggeworfen werden, obwohl sie noch genießbar sind. Auf diesen Umstand wollen jetzt auch Promis und prominente Küchenchefs wie Ralf Zacherl und Martin Baudrexel mit der Aktion „Müll-Menü“ aufmerksam machen. Bei den Lebensmitteln handelt es sich um Produkte, bei denen das Mindesthaltbarkeitsdatum gerade abgelaufen ist, Gemüse mit geringen schadhaften Stellen, die sich einfach mit dem Messer wegschneiden lassen. Salate mit einigen welken Blättern, abgepacktes Obst mit vereinzelten schlechten Früchten.
Was gehört in den Müll und was nicht?
Im Kühlschrank befinden sich viele Produkte, die nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums unbesehen weggeworfen werden. Dabei sagt das Wort schon aus, dass es sich um die „Mindest“-Haltbarkeit eines Produktes handelt. Ein Datum, das angebracht werden muss, um dem Kunden die Sicherheit zu geben, dass das Produkt auch bis dahin seine Qualität behält. Das bedeutet also nicht, dass der gestern abgelaufene Joghurt am nächsten oder übernächsten Tag nun schlecht ist. Machen Sie bei „abgelaufenen“ Produkten die Probe. Sieht der Joghurt optisch normal aus, riecht er auch so, dann können Sie ihn probieren. Wenn auch der Geschmack Ihnen nicht signalisiert, dass mit dem Joghurt etwas nicht stimmt, können Sie ihn bedenkenlos genießen.
Das gleiche gilt auch für andere Lebensmittel nach dem Ablaufdatum. Milch, die sauer geworden ist, schimmelige Lebensmittel sowie Fleisch- und Wurstwaren, die übel riechen oder gar schon grün sind, gehören selbstverständlich entsorgt, da sich in verdorbenen Lebensmittel gesundheitsschädliche Bakterien befinden. Hackfleisch soll beispielsweise am gleichen Tag zubereitet und verzehrt werden. Wer das Hackfleisch erst später zubereiten möchte, sollte es direkt nach dem Einkauf einfrieren.
Obst, Gemüse und Salat wieder appetitlich herrichten
Salate welken gewöhnlich von außen nach innen. Entfernen Sie die äußeren Blätter, haben Sie wieder einen „frischen“ Salatkopf, den Sie bedenkenlos verarbeiten können. Kaufen Sie abgepacktes Obst in Kunststoffschalen, beispielsweise Weintrauben, Erdbeeren oder Nektarinen, dann nehmen Sie das Obst zuhause aus der Schale heraus und entfernen Sie angefaultes Obst. Obst mit Druckstellen können Sie auch gleich verzehren. Gemüse hält sich im Gemüsefachs des Kühlschranks recht lange. Entdecken Sie dann dunkle Stelle an Möhren, Paprika oder Blumenkohl, dann entfernen Sie diese großzügig mit einem Messer. Tomaten gehören übrigens nicht in den Kühlschrank. Womit wir bei der richtigen Lagerhaltung wären.
Die richtige Lagerhaltung im Kühlschrank hält Lebensmittel länger frisch
Erstaunlicherweise ist nicht allen bekannt, dass ein Kühlschrank verschiedene Temperaturzonen besitzt. Deswegen werden Lebensmittel häufig ohne bestimmte Ordnung einsortiert. Aber was gehört nun wohin?
Beginnen wir von oben nach unten. Ins oberste Kühlschrankfach gehören Käse, geräucherte Produkte und fertig zubereitete Speisen. Das mittlere Fach ist für Milchprodukte gedacht, also Milch, Sahne, Joghurt usw. Ins unterste Fach mit dem Glasbodensollten sollten leicht verderbliche Waren wie frisches Fleisch, Fisch und Wurstwaren einsortiert werden. Ins Gemüsefach gehören Gemüse und Obst. Eine Ausnahme sind die Tomaten, die bei Raumtemperatur länger frisch bleiben.
Und noch ein Tipp für die richtige Verpackung
Lebensmittel können im Kühlschrank austrocknen. Jeder kennt das von Wurst und Käse, wenn die oberste Scheibe austrocknet und unansehnlich wird. Wenn sich nach dem Öffnen der Verpackung diese nicht mehr richtig schließen lässt, sollten Sie Wurst und Käse in verschließbare Kunststoffdosen oder Folienbeutel umpacken. Obst und Gemüse halten besonders lange in gelöcherten Folienbeutel frisch und gegarte Speisen können Sie in verschließbaren Gefäßen im Kühlschrank aufbewahren.
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