Tomaten

Was wäre ein Sommer ohne Tomaten?

Das freundlich rote Gemüse mit der schönen wissenschaftlichen Bezeichnung Solanum lycopersicum ist das beliebteste Gemüse der Deutschen. Wir verputzen pro Kopf bis zu 28 kg/Jahr! Jetzt im August ist Ernte-Hochsaison der südamerikanischen Köstlichkeit. Wussten Sie übrigens, dass die Tomate im botanischen Sinn eine Beerenfrucht ist?

Giftige Verwandte

Tomaten gehören zur großen Familie der Nachtschattengewächse, die sich gern mit Giftstoffen gegen Fressfeinde wehrt. Die grünen Früchte der Kartoffel (Solanum tuberosum) sind ebenso giftig wie die Chilis (Capsicum) unangenehm ( bzw. lecker scharf) sein können. Auch unsere heimische Tollkirsche (Atropa bella-donna), die geheimnisvolle Alraune ( (Mandragora officinarum) und der Tabak (Nicotiana) gehören in die wehrhafte Familie der Nachtschattengewächse. Früher nannte man die Tomate bei uns (wie heute noch in Österreich) „Liebesapfel“, „Paradiesapfel“ oder sogar „Goldapfel“. Den heute üblichen Namen bekam sie erst im 19. Jahrhundert. Dieses Wort leitet sich vom aztekischen Wort „xītomatl“ ab.

Siegeszug des roten Gemüses

Bis ins 18. Jahrhundert sah man die Tomatenpflanze in Europa vor allem als Zierpflanze an. Doch dann entdeckte die italienische Küche die rote Frucht als köstliche Zutat; und bereits Ende des 18. Jahrhunderts bezeichnete das Buch „Encyclopædia Britannica“ den kulinarischen Einsatz von Tomatenfrüchten als „alltäglich“. In Deutschland nutzte man die Tomate ab 1900 in der Küche. Heute ist sie als gesundes und überaus beliebtes Lebensmittel nicht mehr wegzudenken. Tausende Rezepte zeugen vom Erfindungsreichtum unzähliger Küchenfeen. Hier stellen wir einige Rezeptideen vor, die Sie vielleicht noch nicht kennen und wenig Zeit brauchen. Im Sommer möchten Sie wahrscheinlich nicht stundenlang in der Küche stehen, oder?

Königsdisziplin für jedes Messer

Der Tomatentest ist eine sehr beliebte Methode um die Schärfe eines frisch ausgeschliffenen Messer zu testen. Geht die Klinge ohne Druck durch, dann hat man es mit einem wirklich scharfen Messer zu tun. Allerdings ist Tomate nicht gleich Tomate. Bei manchen ist die Haut so widerstandfähig, dass ein Messer mit perfekt glatten Schliff Schwierigkeiten hat einzutauchen. Am besten man schneidet man eine Tomate zunächst an der Blüte in zwei Teile und anschließend von innen auf. Das klappt auch mit weniger perfekten Werkzeug. Wichtig ist es auch die Klinge immer mal wieder mit einem keramischen Wetzstab nachzuschärfen. Das erleichtert die Arbeit ungemein. Alternativ bieten sich Messer mit Wellenschliffen an.

Tomatensoße aus Süditalien

Zutaten

  • 9 bis 10 große Tomaten
  • 1 Zwiebel
  • 1 bis 2 Knoblauchzehen ohne Haut
  • 1 bis 2 EL Olivenöl
  • einige Basilikumblättchen
  • etwas Zucker, Oregano, Salz und Pfeffer

Zerschneiden Sie Zwiebel und Tomaten in kleine Würfel, zerdrücken Sie den Knoblauch in der Knoblauchpresse. Die Tomaten könnten Sie auch vorher mit heißem Wasser übergießen und abhäuten, falls Sie die Haut der Tomaten als störend empfinden. Braten Sie die Zwiebeln, den Knoblauch und die Tomaten im erhitzten Öl in einer hohen Pfanne an. Dann köcheln Sie das Ganze, bis der rote Gemüsebrei langsam zu einer köstlichen, sämigen Soße wird. Wie lange Sie rühren, hängt von Ihrer Geduld ab, 10 Minuten sollten es aber mindestens sein. In der traditionellen Küche Süditaliens köchelt man die Tomatensoße mehrere Stunden lang. Währenddessen schmecken Sie mit Salz, Pfeffer, Oregano, vielleicht Muskat und einer Prise Zucker ab. Die Soße wird dann püriert oder durch die „flotte Lotte“ gedreht. Ganz zum Schluss kommen die zerkleinerten Basilikumblättchen hinzu. Dazu schmeckt natürlich frische Pasta, die mit der heißen Soße übergossen und mit frisch geriebenem Parmesan verfeinert wird.

Zucchini-Feta-Tomatenauflauf

Zutaten für 4 Personen

  • 1 kg Tomaten
  • 1 große Zucchini
  • 400 g Feta, möglichst fest
  • Olivenöl oder Rapsöl
  • 2 – 4 Knoblauchzehen
  • einige Oliven
  • Gewürze wie getrockneter Oregano, Majoran und/oder Basilikum
  • Salz und Pfeffer

Entrinden Sie die Zucchini und entfernen Sie die Kerne. Enthäuten Sie die Knoblauchzehen und zerdrücken Sie sie in der Knoblauchpresse. Schneiden Sie dünne Ringe, Scheiben oder Streifen aus der Zucchini, zerkrümeln Sie den Feta-Käse.  Zerschneiden Sie auch die Tomaten in Scheiben, wobei ein Tomatenmesser gute Dienste leisten würde. Fetten Sie Ihre Auflaufform und schichten abwechselnd Zucchiniringe und Tomatenscheiben nebeneinander, wobei die Scheiben aufrecht stehen sollten. Die Feta-Brösel, Knoblauchstückchen und die Oliven werden über und zwischen das Gemüse gegeben. Dann träufeln Sie gutes Öl über das Ganze und bestreuen das bunte Gemisch mit den Gewürzen. Im vorgeheizten Backofen darf der Auflauf nun bei 180 °C Umluft ca. 30 bis 40 Minuten backen. Wenn Sie die Zucchini eher fest mögen, verkürzen Sie die Backzeit. Dazu passt mediterranes Weißbrot wie Ciabatta, auch Baguette macht sich gut.

Bruschetta

Zutaten für 4 Personen

  • 5 dicke Fleischtomaten
  • 2 Chiabatta
  • 4 bis 5 EL Olivenöl
  • 2 enthäutete Knoblauchzehen
  • Salz, Paprika, Pfeffer, Oregano, Rosmarin und Basilikum

Die Tomaten würfeln Sie und vermengen sie mit dem zerdrückten Knoblauch. Dazu gießen Sie das Öl und würzen die Masse mit Salz, Pfeffer und den  mediterranen Kräutern. Lassen Sie diesen Bruschetta-Belag am besten 1 bis 3 Stunden im Kühlschrank durchziehen, damit sich alles gaumenfreundlich vermischt. Heizen Sie Ihren Backofen auf 180 Grad Umluft an. Das Weißbrot wird nun in Scheiben geschnitten und einige Minuten im Ofen goldbraun geröstet. Das duftende Brot bestreichen Sie dick mit der lecker-schlabbrigen Tomaten-Gewürzmischung.
Bruschetta gelingt eigentlich immer und passt großartig zur Grillsaison. Der Belag lässt sich gut vorbereiten, falls Gäste erwartet werden. Bruschetta freut auch Ihre vegan essenden Freunde!

Bruschetta

Sommerliche Tomatensuppe

Zutaten für 4 Personen

  • 1 kg Fleischtomaten
  • 4 EL Olivenöl oder gutes Rapsöl
  • 2 bis 3 EL Tomatenmark
  • 1  Zwiebel
  • 1/2 Bund Basilikum
  • 1 bis 2 Knoblauchzehe ohne Haut
  • 50 ml Rotwein
  • 1  bis 2 TL Gemüsebrühe
  • Salz, Paprikapulver und Pfeffer

Die Tomaten und die Zwiebel werden klein gewürfelt und zusammen mit dem zerdrückten Knoblauch, den anderen Gewürzen und dem Tomatenmark in Öl angebraten, bis kräftige Röstaromen Ihre Nase erfreuen. Gießen Sie den (möglichst trockenen) Rotwein dazu und krümeln Sie etwas Brühe hinein, lassen Sie alles 7 bis 10 Minuten köcheln. Sollte die Konsistenz zu dick sein, gießen Sie so lange Wasser zur Suppe, bis Sie zufrieden sind. Zum Schluss werden fein zerschnittene Basilikumblätter über die Suppe gestreut. Sie können Ihre Kreation entweder stückig lassen oder pürieren. Zum Gericht passen zart geröstete Weißbrotscheiben oder knusprige Croûtons. Wem die Suppe zu kalorienarm ist, verfeinert die Suppe mit einem Schlag saurer Sahne.

Autorin: Alexa Sabarth