Pseudogetreide: der Food Trend um Amaranth, Quinoa und Co.
Zu den neusten Trendzutaten in der Küche gehört das Pseudogetreide. Man findet sie heute nicht mehr nur in Bioläden, sondern auch vermehrt im Supermarkt um die Ecke. Aber was sind Pseudogetreide? Wie werden Sie zubereitet? Und was ist so besonders an Buchweizen, Chia und Co.? Wir stellen Ihnen verschiedene Pseudogetreide vor und versorgen sie mit leckeren Rezepten zum neuen Food Trend.
Pseudogetreide: Was ist das?
Pseudogetreide sind Körnerfrüchte, die botanisch gesehen nicht zu den Getreidearten gehören, jedoch ähnlich wie Getreide verwendet werden. Sie enthalten viel Stärke, Eiweiß, Fette und Mineralstoffe und gelten als gesunde und leichtere Variante zu den herkömmlichen Getreidesorten, wie Weizen, Roggen und Gerste. Besonders für Menschen mit einer Glutenintoleranz sind Pseudogetreide ein Segen.
Sie sind glutenfrei, schmecken lecker und sind unglaublich vielfältig. Durch das fehlende Gluten besitzen Sie jedoch auch keine Eigenbackfähigkeit. Das heißt, sie können keinen zusammenhängenden Teig bilden. Trotz allem enthalten Sie auch viele Kohlenhydrate und sättigen dadurch gut.
Eigenschaften und Zubereitung von Pseudogetreide
Es gibt viele verschiedene Pseudogetreide, die in der Küche vielseitig verwendbar sind. Sie verfeinern Müslis, werden zum Backen genutzt und sind eine nahrhafte Beilage zu Fisch, Fleisch und Gemüse und erweitern damit unseren Speiseplan. Wir stellen ihnen hier einige der Pseudogetreide vor, die es auf unseren Markt geschafft haben und sich großer Beliebtheit erfreuen.
Buchweizen
Buchweizen kommt ursprünglich aus Asien und wird heute hauptsächlich von dort und aus Nordamerika bezogen. Buchweizen hat einen nussigen Geschmack und enthält viele Mineralstoffe und Aminosäuren. Von dem Knöterichgewächs werden die Körner genutzt, um Mehl herzustellen oder aus ihnen reichhaltigen Buchweizenbrei zu herzustellen. Aber auch in Suppen oder als Bratlinge schmeckt er hervorragend.
Da er als Pseudogetreide kein Gluten enthält, klebt das Buchweizen Mehl nicht von selbst. Um Pfannkuchen zu machen wird diesen deshalb Ei zugefügt. Will man mit dem Mehl ein Brot backen, funktioniert es nur in Kombination mit einem bindenden Getreidemehl. In Russland wird das Korn schon lange verwendet, um zum Beispiel die leckeren kleinen Buchweizenpfannkuchen namens Blini zu machen.
Buchweizen zubereiten
Buchweizen kann gekocht und geröstet werden. Durch das Rösten entfalten die Buchweizenkörner ihr Aroma besonders gut. Gerösteter Buchweizen eignet sich hervorragend zum Verfeinern von Müslis und Suppen. Wollen Sie den Buchweizen kochen, ist es wichtig die Hinweise auf der Verpackung zu beachten. Die Körner sollten vorher gründlich gewaschen werden.
- Geben Sie den Buchweizen in einen Topf mit Wasser im Verhältnis 1:2.
- Erhitzen Sie den Buchweizen auf hoher Stufe.
- Nach dem Aufkochen die Hitze reduzieren.
- 15 Minuten garen und quellen lassen.
- Während des Kochvorgangs nicht rühren.
Rezept: Buchweizenpfannkuchen
Diese Pfannkuchen bringen frischen Wind in die Küche. Die beliebten flachen Fladen, die wir schon als Kind geliebt haben, bekommen durch das Pseudogetreide einen neuen Kick. Die Buchweizenpfannkuchen können sowohl süß als auch herzhaft zubereitet werden. Diese herzhafte Variante kann je nach Geschmack mit Käse, Frischkäse, Tomaten, Gurken oder sogar Schinken belegt und verspeist werden.
Zutaten:
- 250 g Buchweizenmehl
- 1 Ei
- 425 ml Mineralwasser
- 100 ml Milch
- Salz
- Öl
Zubereitung:
- Mischen Sie in einer Schüssel das Buchweizenmehl mit Ei und Salz. Nun geben Sie das Mineralwasser nach und nach dazu. Dabei müssen Sie sorgfältig rühren, damit keine Klümpchen entstehen.
- Nun geben Sie die Milch dazu (am besten Vollmilch) und rühren das Ganze bis ein glatter Pfannkuchenteig entsteht. Dieser muss nun 10 Minuten quellen.
- Erhitzen Sie etwas Öl in einer Pfanne. Achten Sie darauf, dass die Pfanne nicht zu heiß wird. Es besteht sonst die Gefahr, dass die Pfannkuchen anbrennen. Geben Sie eine Kelle Teig in die Pfanne und braten Sie diesen an. Ist der Teig fest geworden können Sie den Pfannkuchen umdrehen.
- Braten Sie auf diese Wiesen den ganzen Teig. Nun können Sie die Pfannkuchen nach Lust und Laune belegen.
Tipp: Legen Sie etwas Käse auf den Buchweizenpfannkuchen nach dem Wenden. So schmilzt der Käse schön an. Der Pfannkuchen kann dann so gegessen oder noch zusätzlich belegt werden. Rollen Sie den Pfannkuchen nach dem belegen zusammen oder legen Sie einen weiteren Pfannkuchen auf den ersten.
Quinoa
Quinoa ist ein Fuchsschwanzgewächs und wurde ursprünglich in den Anden angebaut. Die Samen der Quinoapflanze enthalten viel Kalzium, Eisen, Magnesium und Vitamin E. Zumeist wird Quinoa bissfest serviert. Es gibt 3 gängige Sorten: Weißer, roter und schwarzer Quinoa. Der rote Quinoa schmeckt etwas intensiver und nussiger als der weiße und die schwarze Variante ist die aromatischste. Quinoa wird in Salaten, Risotto, als Beilage aber auch in Süßspeisen verwendet.
Quinoa zubereiten
Der Quinoa muss vor dem Kochen gewaschen werden. Danach sollte er noch einmal zum Abtropfen in ein Sieb gegeben werden. So wird das Gericht nicht zu breiig und wässrig.
- Wasser aufkochen. Verhältnis: 1 Teil Quinoa, 3 Teile Wasser.
- Quinoa ins kochende Wasser geben.
- 15 Minuten köcheln lassen.
- Quinoa abtropfen und vor dem Weiterverarbeiten 15 Minuten ruhen lassen.
Quinoa Rezept: Quinoa-Risotto
Für ein Risotto braucht man nicht unbedingt Risottoreis. Wie wäre es mit einem Quinoa-Risotto, auch Quinotto genannt? Das schmeckt mindestens genau so lecker, ist einfach zuzubereiten und liefert durch das Pseudogetreide viele wichtige und gesunde Nährstoffe.
Zutaten:
- 200 g Quinoa
- 500 ml dünne Gemüsebrühe
- 2 Schalotten
- 2 Knoblauchzehen
- 125 g braune Champignons
- 50 g Parmesan
- 125 ml Weißwein
- 125 ml Sahne
- Olivenöl
- Petersilie
- Muskatnuss
- Salz
- Pfeffer
Zubereitung:
- Waschen Sie den Quinoa in einem Sieb unter fließendem Wasser. Nun geben Sie ihn zusammen mit der Gemüsebrühe in einen Topf und kochen ihn kurz auf. Stellen Sie nun die Hitze herunter und lassen Sie den Quinoa für 15 Minuten abgedeckt köcheln. Danach stellen Sie den Quinoa zum Quellen zur Seite.
- Währen der Quinoa kocht, schälen Sie Zwiebeln und Knoblauchzehen. Danach Schneiden Sie beides in feine Würfel. Hierzu eignet sich zum Beispiel ein Kochmesser gut. Die Pilze schneiden Sie in dünne Scheiben. Nun braten Sie die Zwiebeln, Knoblauch und Pilzscheiben in etwas Öl an bis die Zwiebeln glasig und die Pilze gut durchgebraten sind. Die Petersilie hacken.
- Löschen Sie das Ganze nun mit Weißwein ab und warten Sie bis dieser leicht köchelt. Im nächsten Schritt geben Sie die Sahne mit in den Topf. Würzen Sie die Sauce mit Muskat und Pfeffer und gegebenenfalls etwas Salz.
- Danach geben Sie den Quinoa in die Sauce und lassen das Quinoa-Risotto so lange köcheln, bis eine cremige und etwas dicke Masse entsteht. Stellen Sie den Herd aus und rühren Sie ein Hälfte des Parmesans und der Petersilie unter den Quinoa. Den Rest von Parmesan und Petersilie nutzen Sie zum Anrichten.
Amaranth
Auch Amaranth ist ein Fuchsschwanzgewächs. In Mexico wurden die Samen der Pflanze schon von den Mayas und Azteken gegessen und gehörten zu deren Hauptnahrungsmitteln. Oftmals wird Amaranth in gepuffter Form verkauft. Diese Variante ist besonders gut zur Herstellung von Riegeln geeignet und macht Joghurt und Süßspeisen noch leckerer.
Die reinen Samen werden besonders gerne in Aufläufen und Füllung für Gemüse verwendet. Aber auch die Blätter der Pflanze sind essbar und können wie Spinat genutzt werden. Auch als Mehl und Öl ist Amaranth erhältlich.
Amaranth Rezept: Amaranthsalat
Wer die Nase vom immer gleichen Kartoffel oder Nudelsalat voll hat, wird Freude an diesem Rezept für Amaranthsalat haben. Er kann als Vorspeise serviert werden, ist ein klasse Mitbringsel für das Buffet bei Freunden und schmeckt auch zu Fisch und Fleisch wunderbar.
Zutaten:
- 80 g Amaranth
- 1 rote Zwiebel
- 2 Tomaten
- 1 Chilischote
- 1 EL Erdnussöl
- 2 EL Zitronensaft
- 1 TL Honig
- 1 Bund Petersilie
- Salz
- Pfeffer
Zubereitung:
- Geben Sie den Amaranth in ein Sieb und waschen Sie ihn unter fließendem Wasser. Nun Kochen Sie Wasser auf und geben den Amaranth in den Topf. Hier muss er für 15 Minuten bei mittlerer Hitze leicht köcheln. Bei der Wassermenge richten Sie sich am besten nach den Angaben auf der Produktpackung. Danach gießen Sie den Amaranth wieder in das Sieb ab und schrecken ihn ab.
- Wachen Sie die Tomaten und würfeln sie diese fein. Schälen Sie die Zwiebeln mit einem Schälmesser und schneiden Sie auch diese in Würfel. Dann zerkleinern Sie die Chili zu feinen Stückchen.
- Hacken Sie die Petersilien mit einem Kräutermesser und mischen Sie sie mit Erdnussöl, Honig und Zitronensaft zu einem Dressing zusammen. Schmecken Sie das Salatdressing mit Salz und Pfeffer ab. Zum Schluss mischen Sie alle Zutaten in einer großen Schüssel zusammen und lassen dem Amaranthsalat mindestens 30 Minuten ziehen.
Chia
Chia gehört zu den Salbeigewächsen und wächst vorwiegend in Mexico. Bei uns wurden die kleinen schwarzen Samen in den letzten Jahren als Superfood bekannt. Die Körner haben keinen besonders einprägsamen Geschmack, enthalten jedoch viel Kalzium und Omega-3-Fettsäuren. Deshalb werden sie hauptsächlich aus gesundheitlichen Aspekten genutzt.
Äußerst bekannt sind die Chiasamen in Form des Chiapudding, der ein nahrhaftes und leckeres Frühstück abgibt. Auch als Topping auf Joghurt und in Smoothies wird Chia häufig als Nährstofflieferant genutzt.
Rezept Chia: Joghurt mit Chia und Himbeertopping
Nach dem Essen ist immer noch ein wenig Platz für ein Dessert. Leicht, lecker und gesund – der Chiajoghurt ist die perfekte Nachspeise für Naschkatzen, die ihren Magen nicht noch mehr belasten wollen.
Zutaten:
- 2 EL Chia-Samen
- ½ Tasse griechischer Joghurt (Vanille)
- ½ Tasse Kokosmilch
- Honig
- 1 Tasse Himbeeren
Zubereitung:
- Vermischen Sie den Joghurt mit der Kokosmilch, 1 EL Honig und den Chia-Samen in einer Schüssel. Lassen Sie das Gemisch über Nacht im Kühlschrank ziehen.
- Am nächsten Tag pürieren Sei die Himbeeren und geben 2 TL Honig dazu. Nun geben Sie zuerst das Joghurt-Gemisch in Schüsseln oder Dessertgläser und geben dann das Himbeerpüree darauf. Guten Appetit!
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