Kuchen im Glas

Sie suchen eine Idee für ein Weihnachtsgeschenk, das schnell gemacht ist, kaum Vorbereitung braucht, wenig kostet und den Beschenkten freuen wird? Dann sind Sie mit einem Kuchen im Glas auf der richtigen Spur. Hier finden Sie Tipps, Tricks und ein köstliches, einfaches Rezept für die haltbare Süßigkeit.

Gute Gläser

Für den eingeweckten Kuchen eignen sich alle hitzebeständigen Gläser, die oben nicht schmaler als unten sind, sodass man das fertige Backwerk gut stürzen kann. Sowohl kleine als auch große Gefäße sind als Kuchengläser möglich. Einkochen bedeutet die Haltbarmachung von Lebensmitteln durch Erhitzung, dabei wird Sauerstoff ausgeschlossen. Dafür benötigen Sie Einmachgläser mit einer Mündung für einen vakuumfähigen Verschluss wie: Weckgläser, Bügelgläser, Twist-Off-Gläser oder Einmachgläser mit Schraubverschluss.

Schnell und simpel: Heißabfüllung

Die einfachste und schnellste Methode der Haltbarmachung ist die Heißabfüllung. Der Klassiker ist das Einkochen von Marmelade und Gelee. Dabei wird das Obst mit Zucker aufgekocht, heiß ins Glas abgefüllt und schnell verschlossen. Beim Abkühlen kann sich ein Vakuum, also ein Unterdruck bilden, der den Deckel fest auf das Glas presst. Für diese Methode sind Gläser mit Twist-Off-Deckel am besten geeignet. Natürlich können Sie auch Schraubgläser für die Heißabfüllung verwenden.

Wie bei Oma: Einkochen im Wasserbad

Wenn Sie eiweißreiche Kuchen einmachen wollen (z. B. Käsekuchen) sollten Sie die Methode des traditionellen Einkochens im Wasserbad wählen. Dabei werden die Gläser in einem großen Topf, einem klassischen Einkochtopf oder modernen Einweckautomaten im Wasserbad auf mindestens 90 Grad erhitzt. Dadurch dehnt sich der Teig im Glas aus und Luft entweicht aus dem Glas. Beim Abkühlvorgang kann die Luft nicht wieder zurückströmen. So entsteht ein Vakuum. Für diese Methode nehmen Sie am besten WECK-Gläser oder Bügelgläser, aber auch Schraubdeckelgläser eignen sich. Wenn Sie statt Einkochtopf oder Einweckautomat nur einen normalen Topf nehmen, legen Sie ein Küchentuch auf den Topfboden, darauf stehen die Gläser sicher.  Füllen Sie den Kochtopf mit so viel Wasser, dass die Gläser bis 2 cm unter dem Deckelrand im Wasser stehen und lassen Sie das Wasser 30 Minuten für mindestens 95 Grad kochen. Dann können Sie den Ofen ausstellen und alles abkühlen lassen. Auch bei dieser Methode sollten Sie zum Schluss noch einmal prüfen, ob alle Deckel dicht schließen.

Keim-Killer

Sauberkeit ist sehr wichtig bei der Haltbarmachung von Lebensmitteln. Vor dem Einkochen müssen Sie alle Gläser gründlich reinigen. Für die Heißabfüllung sollten Sie die Gefäße sterilisieren (z. B. im Backofen bei 120 °C für 10 Minuten). Auch die Deckel sollten picobello sauber sein, am besten begießen Sie den Innenteil des Deckels mit kochendem Wasser. Beim Einkochen müssen die Gläser vor dem Befüllen nicht sterilisiert werden, denn die Prozedur tötet mit hoher Wahrscheinlichkeit alle Keime ab.

Wie kommt der Kuchen ins Glas?

Damit der Kuchen gelingt, sollten Sie die Gläser bis maximal zu zwei Drittel mit Teig füllen. Aber bitte auf keinen Fall mehr! Die Küchlein gehen beim Backen ja noch ein wenig auf und sollen nicht aus dem Glas herausquellen. Vor dem Befüllen werden die Gläschen bis 2 cm unter dem Rand gefettet und falls möglich, mit Semmelbröseln, Mehl, gemahlenen Nüssen oder Mandeln ausgekleidet. So kann der Teig nicht anhaften und der Kuchen wird sich gut stürzen lassen. Der Glas-Kuchen hat eine kürzere Backzeit als ein Normal-Kuchen, da sein Volumen ja viel kleiner ist als in der normalen Backform.  Je kleiner das Glas, desto kürzer ist die Backzeit.  Gläser mit einem Inhalt von 250 ml brauchen ungefähr 20 bis 25 Minuten, Gläser mit einem Inhalt von 500 ml ca. 30 bis 40 Minuten. Eine Stäbchenprobe zeigt Ihnen, ob die Kuchen fertig gebacken sind.

Achtung Bruchgefahr!

Wichtig: Nehmen Sie den Backofenrost vor dem Anheizen aus dem Ofen. Stellen Sie die Kuchen-Gläser auf den kalten Rost des Ofens und nicht erst auf den im Ofen erhitzten Rost, denn sonst wird das Glas durch den großen Temperaturunterschied platzen.  

Backen, Kochen, Kühlen

Wie im Rezept angegeben, werden die Küchlein nun gebacken; mit Heißluft oder Ober-/Unterhitze. Sind die Kuchen im Glas gar, nehmen Sie sie aus dem Ofen und verschließen Sie die Gefäße noch heiß mit dem vorgesehenen Deckel. Nun können die gebackenen Kuchen gut verschlossen mindestens 6 Stunden abkühlen. Die erkalteten Gläser überprüfen Sie:  Der Deckel darf nicht nachgeben, wenn Sie in die Mitte drücken. Weckgläser ohne Klammer sind dicht, wenn die Gummilippe vom Einmachgummi nach unten zeigt. Bei einem Glas mit Bügelklammer zeigt sie im Gegensatz dazu nach oben.

Safran-Mandel-Küchlein

Zutaten für 4 Gläser mit je 300 bis 500 ml
·         250 g Butter oder Öl
·         250 g Zucker
·         1 Prise Salz
·         3 Eier
·         1 bis 2 EL gehackte Mandeln
·         400 bis 500 g Mehl
·         1 Päckchen Backpulver
·         Etwas Ingwer, etwas Safran, etwas Zimt

Rühren Sie Eier und Zucker schaumig und fügen alle Zutaten hinzu. Fetten und bemehlen Sie die Gläser. Füllen Sie Ihre Gläser zu 50 bis 75 % mit dem Teig, stellen Sie sie auf den (kalten, nicht heißen!) Ofenrost und schieben Sie sie die Küchlein in den Ofen. Nun backen Sie alles 20 bis 30 Minuten bei 180 Grad. Nach dem Backen nehmen Sie die Gläser mit Thermohandschuhen aus dem Ofen. Schließen Sie die Gläser im noch heißen Zustand mit dem Deckel. Oder Sie gehen auf Nummer sicher und kochen die Kuchen im Wasserbad ein.

Augenschmaus

Jedes Glas können Sie mit einem sorgfältig geschriebenen Etikett, Tannenzweig-Deko und einer Schleife zu einem hübschen Hingucker machen. Deko-Enthusiasten färben den Teig mit Lebensmittelfarbe bunt und fügen essbaren Streu-Glitzer hinzu. Es wäre auch möglich, den Teig teilweise anzufärben und beim Einfüllen ins Glas Marmoreffekte zu erschaffen. Viel Spaß beim Ausprobieren!

Haltbarkeit

Käsekuchen hält sich im Glas im Kühlschrank 1 bis 2 Monate lang frisch, Kuchen mit Obst sollten Sie innerhalb von 2 bis 3 Monaten aufessen. Einfache Trockenkuchen, wie der Safran-Mandelkuchen sind bis zu 6 Monate haltbar – theoretisch. Wahrscheinlich sind die leckeren Minikuchen lange vorher aufgefuttert!

Falls der Glas-Kuchen doch nicht das richtige Geschenk ist: Vielleicht wäre ein schönes Küchenmesser eine gute Alternative. Im Shop des Messerspezialisten werden Sie sicher fündig!

Autorin: Alexa Sabarth