Heißgetränke im Winter

Schneebedeckt und durchgefroren, mit kalten Füßen und erschöpfter Seele, kommen Sie abends zu Hause an und überlegen, was Sie jetzt trinken möchten. Kräutertee ist Ihnen zu freudlos; und Glühwein erinnert Sie zu sehr an Weihnachten. Es soll schon etwas Besonderes sein, was die Lebensgeister wieder weckt und Sie so richtig durchglüht. Wie wäre es also mit einem der leckeren Klassiker aus Skandinavien, Österreich oder Indien? Hier erfahren Sie, wie Sie schnell und einfach Glögg und Punsch, Grog und Jagertee zubereiten. Beachten Sie bei der Zubereitung, dass ab einer Temperatur von ca. 80 Grad der Alkohol verdampft. Am besten nutzen Sie ein z. B. Bratenthermometer, um das Getränk beim Zubereiten nicht zu heiß werden zu lassen.

Jagertee – nicht nur Waidmänner!

Nach alter Tradition trinken österreichische Jäger beim stundenlangen Warten auf dem Hochsitz in der kalten Jahreszeit einen Jagertee, heiß aus der Thermoskanne. Sollte der kapitale Keiler dann doch nicht erscheinen, ist man wenigstens warm, wach und etwas weniger enttäuscht.

Klassischer Jagertee

Jagertee ist eine Mischung aus Rotwein, Rum, schwarzem Tee, Gewürzen und Zucker. So wird er gemacht:

Zutaten für 2 Personen
•    2 Beutel Schwarztee
•    1/4 L Rotwein
•    2 EL Zucker
•    3 Nelken
•    1 Zimtstange
•    50 bis 100 ml Rum

Füllen Sie 1 Liter kochendes Wasser in einen großen Topf  und hängen Sie die Teebeutel hinein. Etwa 3 Minuten lassen Sie den Tee ziehen.
In den Tee gießen Sie den Rotwein und geben die Zimtstange, den Zucker und die Nelken hinzu. Einmal gut durchrühren, damit sich der Zucker schön gleichmäßig verteilt. Noch einmal gut durchziehen lassen. Nach 5 bis 7 Minuten entfernen Sie die Gewürze und gießen den Rum dazu. Wer es fruchtig mag, ersetzt einen Teil des Rums durch Obstler. 

Jagertee ohne Alkohol

Die Kinder wollen auch „so was“? Na, dann testen Sie mal den alkoholfreien Jagertee.

Zutaten für 4 bis 6 Kinder:
•    500 ml Apfelsaft
•    500 ml Nektar (Aprikose, Pfirsich)
•    500 ml Früchtetee 
•    150 ml Orangensaft
•    3 EL Zucker
•    Lebkuchengewürz-Beutel oder ½ Stange Zimt und 2 Nelken

Sie mischen die Zutaten liebevoll, erwärmen die Mixtur, lassen das Ganze mehrere Stunden ziehen (am besten über Nacht) und gießen es den Kleinen (oder Großen) in heißer Trinktemperatur in ihre Becher. 

Eierpunsch: gehaltvoll und geschmeidig

Nicht nur auf dem Weihnachtsmarkt schmeckt dieses Getränk, es beschwipst nicht nur, sondern ersetzt wegen der Kalorienmenge auch eine kleine Mahlzeit. 

Zutaten für 4 Personen:
•    300 ml Eierlikör
•    300 ml Weißwein
•    1 Päckchen Vanillezucker
•    1 Schuss Rum
•    etwas Schlagsahne

Erhitzen Sie Eierlikör und Weißwein unter ständigem Rühren mit dem Schneebesen und fügen Sie den Vanillezucker und den Rum hinzu. Wer es sehr süß mag, gibt noch etwas Zucker hinzu. In Gläser abgefüllt und mit einer Sahnehaube versehen, ist der Eierpunch perfekt für trinkfreudige Naschkatzen (und -kater).

Kein Eierlikör im Haus?

Eine Variante des Eierpunsch besteht aus 1 L Milch, 150 g Zucker, ½ L Sahne, 1 Vanilleschote und etwas Orangenschale, die Sie langsam erhitzen. 4 Eigelb werden mit dem Zucker schaumig geschlagen. Sie nehmen die Vanilleschote und Orangenschale aus der Flüssigkeit und rühren die Eiergelb-Zuckermischung in die nicht mehr kochende Milch-Sahne hinein. Geben Sie 200 ml Weinbrand oder Rum hinzu und genießen Sie die süße, weiße Pracht.
Alkoholfreier Eierpunsch
Die eben beschriebene Variante kann auch ohne Alkohol lecker sein. Sie benötigt allerdings als „Kick“ zwingend Vanillearoma oder eine aufgeschnittene Vanilleschote. Eine alternative Mischung mit Zimt, Lebkuchengewürz und Honig ist auch denkbar. 

Glögg, der Glühwein aus Skandinavien

Dieses Heißgetränk ist zur Weihnachtszeit in Schweden sehr beliebt. Glögg, der auch als Schwedenpunsch bezeichnet wird, schmeckt auch ohne Alkohol. Zum Luciafest am 13. Dezember isst man in Schweden „ Lussekatter“ dazu, ein traditionelles Gebäck mit Safran.

Klassischer Glögg

Dieses Heißgetränk ist etwas aufwendiger in der Herstellung. Aber es lohnt sich!

Zutaten für 4 Personen:
•    1 l Rotwein
•    2 TL Kardamom-Pulver (entspricht ca. 6 Kardamom-Kapseln)
•    4 Nelken
•    100 g Rosinen 
•    1 EL Mandelstifte
•    8 cl Rum, Weinbrand oder Wodka 
•    100 g Zucker
•    1 Zimtstange
•    20 g frischer Ingwer, in Scheiben geschnitten

Sie geben den Rotwein mit dem Rum, dem Zucker, den Rosinen und Mandeln sowie allen Gewürzen in einen Kochtopf und erhitzen ihn unter ständigem Rühren, bis sich der Zucker gut aufgelöst hat. Den Glögg sollten Sie über Nacht ziehen lassen, notfalls reichen auch einige Stunden. Die Gewürze werden vor dem Servieren entfernt und der Glögg erhitzt.

Alkoholfreie Variante des Glögg

Statt Rotwein verwenden Sie süßen Fruchtsaft, z. B. aus Birnen, nicht zu sauren Äpfeln oder Trauben. Wie beim Original wird der Saft mit den Gewürzen versetzt und mehrere Stunden in Ruhe gelassen. Bevor er getrunken wird, erhitzen Sie ihn. Kinder lieben sicher noch ein paar Teelöffel Zucker darin.

Grog: schlicht und stark

Der friesische Grog ist eher etwas für kühle Naturen, die für Schnickschnack wie Gewürze nichts übrig haben. Die Herstellung ist wirklich simpel: Auf einen Kaffeebecher (200 ml) heißes Wasser kommen 50 ml Rum, der mit 2 bis 3 TL Zucker gesüßt werden. Fertig.

Goldene Milch: Trendgetränk für Gesundheitsbewußte

Goldene MilchDieses Heißgetränk ist das einzige „gesunde“ Getränk von allen hier aufgeführten. Es stammt aus Indien. Goldene Milch ist geschmacklich etwas gewöhnungsbedürftig, da das Kurkuma-Pulver, das die gelbe Farbe erzeugt, bitter schmeckt. Wer sich an die Goldene Milch herantasten möchte, verwende es nur sparsam. Ursprünglich bestand das Getränk aus Vollmilch, Kurkuma und etwas Pfeffer. Heute wird es in vielen Varianten angeboten, sehr oft auch in der veganen Form mit Hafermilch. Goldene-Milch-Pulver kann einfach im Internet oder Bioladen gekauft werden.

Wenn Sie alles selber machen wollen, mischen Sie in die erhitzte Milch folgende Gewürze hinein: Kurkuma, Zimt, Muskatnuss, Kardamom, Safran, Ingwer. Weiterhin fügen Sie etwas Kokosöl und etwas Zucker, am besten Kokosblütenzucker hinzu. Schön meditativ umrühren und in kleinen, achtsamen Schlückchen zu sich nehmen.

Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren und Entspannen!

Autorin: Alexa Sabarth