Food Fotografie: 53 Tipps für verführerische Fotos
Egal ob für den eigenen Foodblog, als Illustration für ein individuell erstelltes Kochbuch, zum Teilen in sozialen Netwerken wie Facebook, Twitter & Co. oder einfach als Erinnerungsfoto: Die hohe Kunst der Food Fotografie ist eine knifflige Angelegenheit. Besonders wenn man als Hobbykoch die eigene Kreation nach der Aufnahme auch noch verspeisen möchte, müssen die Vorbereitung und vor allem das Anrichten der kulinarischen Köstlichkeiten mit der Fotoaufnahme koordiniert werden. Bei uns erhältst du die besten Tipps, damit du auch mit kleinem bzw. ohne Budget das beste Bildmaterial aus deinen Leckereien zaubern kannst!
Für eine bessere Übersicht sind unsere Tipps in den folgenden Kategorien organisiert:
»» Einkauf & Vorbereitung: Das gehört in den Korb
»» Farben & Formen: So stecht ihr heraus
»» Zubereitung: Darauf solltet ihr achten
»» Anrichten: Was kommt wohin?
»» Accessoires: Nicht die Nebendarsteller vergessen
»» Hintergrund & Untergrund: Kleine Details, große Wirkung
»» Die Aufnahme: Bitte recht freundlich
»» Technik & Belichtung: So erstrahlt alles im richtigen Licht
»» Food Styling: Die Tipps der Profis
»» Profis, Blogger & Co.: Eure Tipps für bessere Fotos
Alles auf einen Blick? Dann sieh dir unsere Food Fotografie Infografik an
Food Models zum Anbeißen
Du hast viele Möglichkeiten dein Essen abzulichten: ob du mit einer professionellen Kamera oder mit deinem Smartphone arbeitest, bleibt dir überlassen. Mit einer Kamera ist der Qualitätsunterschied natürlich erheblich, aber auch mit der Handykamera kann man durch ein paar Tricks in Sachen Komposition aufregende Bildinhalte erstellen. Probieren geht über studieren! Also: Stöbere durch unsere Tipps und hol dir Anregungen für tolle Foodfotos!
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Einkauf & Vorbereitung - Voraussetzung für Food Models zum Anbeißen
Tipp 1
Optisch ansprechende Ware
Besonders wenn du das Kochen als Prozess dokumentieren willst oder das fertige Gericht mit frischen Lebensmitteln dekorieren möchtest, solltest du optisch perfekte Ware einkaufen, damit deine Fotos besonders lecker aussehen. Obst und Gemüse sollten keine Druckstellen haben und frisch und knackig sein, damit der Betrachter am liebsten sofort hineinbeißen möchte.
Küchenausstattung für mehr Abwechslung
Klar ist: dein Essen ist der zentrale Gegenstand auf deinen Bildern. Doch der immer gleiche Teller auf dem immer gleichen Untergrund kann mit der Zeit für deine Zuschauer sehr langweilig werden. Als leidenschaftlicher Koch sammeln sich über die Jahre meist tolle Küchengadgets und schönes Geschirr an.
- Servierlöffel
- Karaffen
- Dipschalen
- Holzbrettchen
- Vintage Porzellan
- Tabletts
- runde, eckige, ovale Teller
- Weingläser von robust bis fein
- Einweckgläschen
Tipp 3
Frische nicht nur bei den Zutaten
Farbenfroh und zum Reinbeißen soll dein Gericht auf den Fotos aussehen? Dann musst du es unbedingt frisch ablichten. Gerade auf Fotos sehen Lebensmittel und zubereitete Mahlzeiten schnell unansehnlich aus. Daher solltest du soweit wie möglich alles vorbereiten und deine Bilder dann zügig schießen. So kannst du dein Essen auch noch warm genießen.
Das Spiel mit Farben & Formen gegen langweilige Aufnahmen
Komplementärfarben nutzen
Eine tolle Harmonie entsteht beispielsweise bei der Verwendung von Komplementärfarben wie rot & grün! Jedes Tomatengericht sieht unter Verwendung frischer grüner Kräuter gleich noch viel appetitlicher aus! Auch Auberginen bieten mit ihrem zuweilen hellen bis kräftigen Violett-Ton einen guten Kontrast zu gelben Lebensmitteln wie Polenta oder anderen gelben Maisprodukten.
Tipp 5
Ein passendes Konzept
Wie in der normalen Fotografie auch, kannst du mit einem festen Konzept arbeiten und dein Gericht und das Entstehen nach diesem Konzept in Bildern festhalten. Licht, Requisiten und Zutaten können sich dann daran orientieren. Du kannst interessante und aussagekräftige Bilder schaffen, wenn du zum Beispiel einem bestimmten Farbkonzept, das sich in den Lebensmitteln und der Deko widerspiegelt, folgst.
Tipp 6
Querschnitte ausnutzen: Lasagne, Torten & Co. aufs Bild bringen
Bei einer leckeren Lasagne läuft einem das Wasser im Munde zusammen. Damit die einzelnen Schichten besser zu erkennen sind und appetitlicher aussehen, fotografiere solche Speisen seitlich. Das gleiche machst du bei Torten, Spießen oder Sandwiches. Mit einem Damastmesser kannst du die Gerichte übrigens hervorragend teilen, ohne das etwas kleben bleibt.
Tipps für die Zubereitung
Tipp 7
Eine gute Vorbereitung ist das A & O
Ist das Essen erst einmal gekocht, muss es schnell gehen, wenn man seine frisch gezauberten Köstlichkeiten warm essen will. Für ansprechende Fotos bedarf es daher einer guten Vorbereitung. Mise en place gilt eben auch für die Food Fotografie.
Tipp 8
Die Entstehungsgeschichte
Egal ob für deinen Foodblog, das ganz eigene Kochbuch oder einfach als Erinnerung: Nicht nur das letztendliche Ergebnis deines Schaffens ist für den Betrachter deiner Foodfotografie von Interesse, sondern natürlich auch der Prozess! Vergiss nicht, auch den tollen Zutaten im Rohzustand Aufmerksamkeit zu schenken, denn nichts ist spannender, als eine gelungene Transformation!
Perfekte Pasta
Egal ob Papardelle, Spaghetti oder Maccharoni: die allseits beliebte Pasta sieht noch bedeutend ansprechender aus, wenn sie nicht einfach auf den Teller geschüttet, sondern mit Gabel und Löffel zu einem ansprechenden Türmchen drapiert wird.Also ganz untypisch italienisch: Löffel und Gabel besorgen, die Pasta für mehr Sprungkraft besonders al dente kochen und loswickeln. Solltest du einen perfekten Spaghettihaufen als Ziel für Blog, individuelles Kochbuch o.ä. haben, musst du die Spaghetti einzeln zwischen zwei Zinken deiner Gabel schieben. Mit ca. 2-3 cm rutschen sie nicht weg und du kannst sie langsam aufwickeln für die perfekte Rundung.
Tipp 10
Gemüse mit Biss
Dass Gemüse knackig ist, kann man auf einem Bild sehen. Leuchtende Farben wie grüner Spargel oder Brokkoli wirken auf Bildern intensiver und regen förmlich den Appetit an. Daher solltest du deine Gerichte nicht nur frisch kaufen, sondern auch schonend garen, um Aussehen und Farbe zu erhalten. Kartoffeln kochst du nicht ganz gar und schreckst sie kurz unter kaltem Wasser ab, dann werden sie außen nicht schmierig und wirken ansehnlicher auf dem fertigen Bild. Auch Kräuter solltest du stets ganz frisch verwenden. Sie werden schnell welk, wenn sie erst einmal gezupft oder gehackt wurden. Neben den Kräutern macht sich ein Hackmesser besonders gut auf dem Foto.
Tipp 11
Dem Fleisch das Finish geben
Das Fleisch ist appetitlich gebräunt und hat den perfekten Garpunkt erreicht, die Beilagen müssen aber noch drapiert werden? Dann bestreich das Fleisch kurz vor dem Fotografieren mit etwas Pflanzenöl, damit es nicht ausgetrocknet und alt aussieht. Ein schönes Steakmesser neben dem Teller, kann auch nicht schaden.
Anrichten mit Augenmaß
Tipp 12
Putzen, putzen, putzen
Als Foodfotograf bist du immer mit ausreichend Küchenrolle ausgestattet, denn überall gibt es Saucenflecken und andere Schmierereien zu beseitigen, die nicht mit auf das Bild sollen. Bedenke auch Gläser, Teller & Co. vor dem Anrichten zu polieren, ist das Gericht erst einmal auf dem Teller, ist dies ein schwieriges Unterfangen. Professionelle Foodfotografen führen auch stets eine gut gefüllte Flasche Glasreiniger mit sich, um eventuelle Wasserflecken beseitigen zu können – leider sind die kulinarischen Köstlichkeiten dann aber nicht mehr zu verzehren.
Bewaffne dich mit:
- Glasreiniger
- Wattestäbchen
- Küchenrolle
- Stoffhandschuhe
- u.v.m.
Tipp 13
Mit Liebe anrichten
Für ein gelungenes Foto musst du das Essen sorgfältig anrichten. Gib dir hier besonders Mühe, denn lieblos arrangiertes Essen wirkt schnell unappetitlich. Begnüge dich mit kleinen Portionen und richte deine Hauptkomponente sparsam mit Soßen und Beilagen an. Eine passende Garnitur aus frischen Kräutern, Beeren oder Schokoraspeln setzt leckere Highlights und belebt das Bild. Vorsicht ist geboten mit Krümeln oder Kleckern. Sie können deinem Bild zwar einen unvergleichlichen Charakter verleihen, sollten aber sparsam verwendet werden.
Tipp 14
Platz lassen
Damit der Teller auf dem fertigen Foto nicht überladen wirkt, solltest du ihn nicht vollhäufen mit Essen. Lass zwischen den einzelnen Komponenten ausreichend Platz, damit der Betrachter auf dem Foto besser erkennen kann, um welche Lebensmittel es sich handelt.
Tipp 15
Eisgekühlte Getränke
Im Sommer zauberst du eine fruchtige Schorle und willst ein Foto davon schießen, aber es gelingt dir nicht, weil die Eiswürfel immer weiß werden, sobald du sie ins Glas tust? Das Problem kannst du umgehen, wenn du künstliches Eis verwendest. Mit indirektem, natürlichem Licht von hinten beleuchtet, in einem mit feinen Tropfen besprühten Glas wirkt deine Sommererfrischung gleich viel durstlöschender.
Attraktive Accessoires neben dem Hauptdarsteller
Tipp 16
Die richtigen Accessoires auf dem Bild
Weniger ist mehr – auch bei der Food Fotografie, verzichte daher auf unnötiges Beiwerk. Deko, Geschirr und Besteck wie Küchenmesser müssen nicht nur optisch, sondern auch inhaltlich zum Gericht passen. Zu einem asiatischen Gericht passen zum Beispiel Essstäbchen und Schälchen besser als Gabel oder Löffel neben dem Suppenteller. Beschränke dich bei deinem Arrangement aber nur auf das Nötigste, damit dein fertiges Bild nicht überladen oder unruhig wirkt.
Tipp 17
Statisten & Bewegung - Versuch mal was Neues!
Immer nur den Teller mit Besteck oder einem Glas Wein fotografieren, wird schnell langweilig. Versuch es doch mal mit Bewegung. Eine echte Menschenhand, die das Törtchen hält, oder ein ganzer Körper im Hintergrund beleben Bilder und schaffen ganz neue Möglichkeiten, Essen effektvoll zu präsentieren. Besonders wenn du den Prozess des Kochens mit ablichten willst, kannst du dir assistieren lassen. Puderzucker lässt sich sehr gut vor der Kamera auf den Kuchen streuen und Nudeln lassen sich zum Beispiel super hochwerfen.
Probier dich aus:
- ein mit Sauce verschmierter Mund
- ein Leckerbissen zwischen den Vorderzähnen
- Nudeln ala Susi & Strolch zwische zwei Mündern
- verschiedene Garstufen
- z.B. ein Pfannkuchen - flüssig, halbgar & braun
- für Profis: der fliegende Pfannkuchen
Tipp 18
Das richtige Geschirr
Um den Charakter deines Fotos zu unterstreichen, verwende am besten auch passendes Geschirr. Auf schlichtem Geschirr lassen sich moderne Gerichte besser anrichten, als auf verspielten, romantischen Tellern. Buntes Geschirr hingegen wählst du besser für orientalische Köstlichkeiten. Achte aber darauf, dass sich die Farben von Geschirr und Essen nicht beißen. Ein harmonischer Komplementärkontrast wirkt auf dem fertigen Foto ausgeglichener.
Hinter- und Untergrund - kleine Details mit großer Wirkung
Tipp 19
Set-Up vorbereiten und Probefotos schießen
Wenn du eine passende Umgebung für dein Gericht gefunden hast, baue die gesamte Szenerie mit anderen Gegenständen nach. Mit Espressotassen, Dekosteinen oder anderen kleinen Sachen kannst du das Arrangement auf dem Teller nachempfinden und erste Probefotos knipsen. Außerdem kannst du so überprüfen, ob dein Teller perfekt ausgeleuchtet ist und du einen passenden Bildausschnitt und Aufnahmewinkel gewählt hast. Ist dies der Fall, kann dich beim Fotografieren der echten Lebensmittel nichts mehr überraschen.
Tipp 20
Die Umgebung macht's
Schaffe eine heimelige Umgebung für deine Leckereien! Auch das "Drumherum" ist entscheidend für die Qualität deiner Fotografie. Einen Geburtstagskuchen gibt es nicht ohne Kerzen und eine leckere Brezel nicht ohne Maß Bier! Mit einigen Dekorationselementen abseits vom Essbaren greifst du bestimmte Aspekte der Speise heraus und unterstreichst somit deren Charakter.
Tipp 21
Der richtige Untergrund
Um dein Essen richtig in Szene zu setzen, sind der Untergrund und der Hintergrund maßgebend. Eine rustikale Mahlzeit wirkt wesentlich appetitlicher auf einer grobgemaserten Holztischplatte als auf Omas gehäkeltem Tischdeckchen. Asiatisches Essen wirkt hingegen authentischer auf einer Bambusmatte oder groben Schiefertafeln. Den richtigen Untergrund kannst du dir schnell selbst anfertigen. Mit Pappe, einer Holz- oder Sperrholzplatte und diversen Farben kannst du dir für jedes Foodfoto den richtigen Untergrund schaffen, der die Aussage deines Bildes unterstützt. Aber auch Tapetenbahnen, Tischdecken, Schneidebretter oder einfaches Tonpapier kannst du als Untergrund nutzen.
- Holztischplatte
- große Schneidebretter
- gehäkelte Tischdecke
- Bambusmatte
- verschiedenfarbige Holz- und Sperrholzplatten (schwarz, weiß, Holz)
- Glasplatten
- selbstbemalte Holzbretter
- u.v.m.
Tipp 22
Der goldene Schnitt
Er ist nicht nur in der Kunst eine wichtige Größe, auch bei der Food Fotografie für den Blog oder das eigene Kochbuch solltest du ihn berücksichtigen: den goldenen Schnitt. Bevor du aber zu Taschenrechner und Lineal greifst, teile dein Bild einfach in drei gleiche Teile und platziere den fokussierten Gegenstand nicht exakt mittig. Du erreichst damit, dass dein fertiges Foto insgesamt ausgeglichener wirkt. Die Drittelteilung kannst du übrigens auch vertikal anwenden, wenn du zum Beispiel eine Landschaft fotografierst.
Tipp 23
Die richtige Schärfe macht's
Damit der Star des Bildes auch das Gericht bildet, solltest du Vorder- und Hintergrund so unscharf wie möglich abbilden. Die Schärfentiefe schränkst du am besten so eng wie möglich um das Hauptmotiv ein. Um die dramatische Aussage deines Bildes zu steigern, solltest du eine geringe Blendenöffnung wählen, denn dann wird der Hintergrund unscharf. Mit ein bisschen Übung klappt’s auch hier.
Tipp 24
Der Blick aufs Ganze
Zeig, was du hast. Wenn du also den Tisch mit Tischtuch, Weingläsern und edlem Silber-besteck festlich eingedeckt hast, dann mach ein paar stimmungsvolle Fotos davon. Am besten machst du die Fotos hier aus einiger Entfernung, damit du auch den ganzen Tisch auf das Bild bekommst. Aber auch Detailaufnahmen eines einzelnen Gedeckes oder der Menükarte wirken sehr stimmungsvoll. Damit du keine störenden Reflektionen auf Gläsern oder Besteck hast, nutze natürliches Licht. Falls du auf künstliches Licht zurückgreifen musst, lass es an weißen Wänden oder Decken zurückwerfen, um Spiegelungen zu minimieren.
Die Aufnahme - Models zum Anbeißen in Aktion
Tipp 25
Langeweile vermeiden durch Nahaufnahmen
Besonders Reis, Salat, Risotto oder Pasta können auf einem Foto schnell langweilig wirken. Gerichte wie diese, die sich durch eine Komponente definieren, fotografierst du am besten als Nahaufnahme. Mit ein paar Highlights wie Granatapfelkernen oder frischen Kräutern wirken sie so geknipst appetitanregend.
Tipp 26
Das Gericht ganz oder nur teilweise abbilden?
Das ist dir selbst überlassen. Aber auch hier gilt, dass Weniger oft mehr ist! Besonders Fingerfood oder kleine kompakte Speisen lassen sich komplett besser ablichten. Portionierte Speisen können jedoch auch aussagekräftig nur zum Teil geknipst werden. Lass dem Gericht auf deinem Bild Platz, sich zu entfalten. Und teste die Wirkung vorab mit ein paar Probefotos. Falls es mal schnell gehen soll, und du keine passende Deko zur Hand hast, kannst du einfach mal ein paar Detailfotos vom fertigen Essen machen.
Tipp 27
Querformat oder Hochformat?
Welches Format du für dein Bild wählst, hängt ganz von dir und deinem Essen ab. Bilder im Hochformat haben jedoch meist eine dramatischere Aussagekraft.
Tipp 28
Abstand halten
Umso näher du an das Objekt der Begierde heran gehst, umso besser sieht der Betrachter später auch die Makel. Kleine Schönheitsfehler machen das Küchlein zwar nicht weniger perfekt, mit etwas Abstand fotografiert drängen sie sich aber nicht in den Vordergrund.
Spiel mit dem Ambiente
Welche Stimmung möchtest du mit deiner Food Fotografie vermitteln? Welcher Stil passt am besten zu dir? Wähle das für dich passende Ambiente! Oder möchtest du auch manchmal mit den verschiedenen Stilen spielen. In unserem Beispiel siehst du das selbe Gericht im modernen sowie im Landhausstil präsentiert.Weitere Stilrichtungen sind:
- asiatisch
- orientalisch
- Brauhaus
- u.v.m.
Tipp 28
Die Qual der Wahl
Um das perfekte Foto für deinen Blog zu finden, mach am besten so viele Fotos wie möglich. Fotografiere aus verschiedenen Perspektiven, mit unterschiedlichen Accessoires und variiere mit den Kamera- und Lichteinstellungen. Wenn du eine große Auswahl von Fotos hast, kannst du das perfekte Bild heraussuchen. Also ran an Herd und Kamera!
Tipp 29
Nicht perfekte Bilder sind perfekt!
Dein Foodfoto soll authentisch und echt wirken, also schaffe eine natürliche Szenerie, in der nicht alles perfekt arrangiert ist. Einem Keks darf eine Ecke fehlen oder auch ein ganzer Biss, ein paar Krümel dürfen auch mit auf dem Teller liegen. Was wie scheinbar zufällig wirkt, ist in Wirklichkeit bestens durchdacht. Perfekte imperfekte Bilder machen auch die Profis unter den Foodfotografen mit gezielter Absicht.
Tipp 30
Versuch deine Leser mit den Bildern anzusprechen
Du willst mit deinen Fotos die Leser in deinen Bann ziehen? Dann versuche, sie direkt damit anzusprechen. Das gelingt dir am besten, wenn du versuchst, den Betrachter in das Bild mit einzubeziehen. Bilde deine Gerichte so ab, wie man sie am Tisch vorfinden würde: Fertig portioniert auf einem Teller und bereit, verspeist zu werden. Fotografiere aus einem natürlichen Winkel, zum Beispiel als säße man am Tisch direkt vor dem Teller. Der Salat ist auf dem Teller schon angerichtet, im Hintergrund sind noch Salatschüssel und Salatbesteck unscharf zu erkennen. Wenn dann noch Besteck neben dem Teller liegt, bekommen deine Betrachter den Eindruck, dass sie sich nur noch setzen müssen, um endlich essen zu können.
Tipp 31
Den Betrachter durch das Bild führen
Deine Bilder wirken angenehmer, wenn du mit deinen Requisiten, den sogenannten "Props", Linien andeutest und so deine Leser durch das Bild führst. So kannst du auch farblich Highlights außerhalb des eigentlichen Bildverlaufs setzen. Deinem Betrachter ermöglichst du damit das Wahrnehmen bestimmter Details und der Gesamtstimmung des Bildes, da du ihn von den Accessoires zum Hauptmotiv geleitest.
Technik & Belichtung - Lass dein Essen im richtigen Licht erstrahlen
Tipp 32
Kenne deine Kamera!
Neben dem Essen ist die Kamera mit das wichtigste bei der Food Fotografie. Damit du alles Potential ausnutzen kannst, solltest du dich mit ihr vertraut machen und alle Funktionen kennen. Wenn du unsicher bist, besuche einen Kurs an einer Volkshochschule oder lies dich durch die unzähligen tollen Fotografie Blogs, in denen du allerhand wichtige Infos bekommst. Und auch hier gilt: Übung macht den Meister!
Tipp 33
Arbeit mit der Blende
Je weiter die Blende an deiner Kamera geöffnet ist, desto schärfer wird der Hintergrund deines Bildes. Andersherum verhält es sich genau gegenteilig, wie du an unserem Spaghetti Bild sehr gut erkennen kannst. Bei dem Beispiel ist unsere Blende (F bei 4.0) relativ offen, weswegen nur ein fokussierter Punkt scharf ist.
Tipp 34
Die Auflösung macht’s
Wenn du perfekte Bilder machen willst, solltest du eine gute Kamera haben und viel Speicherplatz, dann kannst du hochauflösende Fotos im RAW-Format knipsen. Später kannst du diese Fotos dann bearbeiten und verkleinern ohne die Qualität zu vermindern.
Tipp 35
Ein gutes Bildbearbeitungsprogramm
Auch wenn deine Bilder schon (fast) perfekt sind, ein bisschen könnte man sicher immer noch ändern. Und wenn nur dein Logo drauf soll aufs Bild. Mit einem guten Bildbearbeitungsprogramm ist das kein Problem. Hiermit kannst du nachträglich auch noch die Farben verändern oder die Fotos passend zurecht schneiden. Mach dich mit solch einem Programm vertraut, dann kannst du kleine Schönheitsfehler im Handumdrehen ausbessern.
Tipp 36
Wiedererkennungswert schaffen
Wenn du deine Leser regelmäßig mit neuen Kreationen aus deiner Küche überrascht, versuch dir ein Markenzeichen zuzulegen, das Logo deines Blogs vielleicht. Wenn du es geschickt mit in die Bilder integrierst, fördert das den Wiedererkennungswert. Du kannst auch versuchen, deine Bilder alle auf einander abzustimmen, sodass man deine Handschrift wiedererkennt. Oder benutzt dein Bildbearbeitungsprogramm, um alle deine Food Fotografien mit einem dekorativen Rahmen zu versehen.
Beleuchtung selbst gemacht
Das beste Licht für die Food Fotografie in den eigenen vier Wänden ist Tageslicht. Sollte dieses jedoch nicht ausreichend vorhanden sein, kannst du dir auch ohne eine professionelle Lichtanlage einfach selbst helfen: Die Verwendung einer einfachen Schreibtischlampe hilft auch bei der Inszenierung deiner Leckereien.Mit einer Lage Back- oder Butterbrotpapier wird nicht nur die Ausprägung von Schatten gemindert, auch die Strahlkraft der Lichtquelle erscheint auf den Bildern besonders weich und sanft. Aber Vorsicht: Spann das Backpapier nicht Straff vor den Lampenschirm sondern spann einen lockeren Bogen.
Tipp 38
Arbeiten mit Blitzlicht
Die Arbeit mit Blitzlicht ist schwierig und erfordert einige Übung. Die direkt angeblitzten Gegenstände wirken durch das harte Licht oft sehr flach und kalt. Wenn du mit Tageslicht oder anderen Lichtquellen wie Lampen fotografierst, werden deine Bilder wesentlich natürlicher wirken. Falls es schon zu dunkel für Tageslicht sein sollte, kannst du im Fachhandel für ein paar Euro eine sogenannte Tageslichtlampe kaufen und damit natürliches Licht schaffen.
Tipp 39
Mit Stativ arbeiten
Kurz und knapp: Mit einem Stativ kannst du die Belichtungszeit verlängern, ohne dass das Bild verwackelt. Am besten arbeitest du mit einem Fernauslöser, damit wirklich keine Erschütterung das Bild verwackelt.
Tipp 40
Der Aufnahmewinkel
Den richtigen Winkel findest du für jedes Bild nur durch Probieren. Versuche verschiedene Winkel einfach aus und überprüfe, ob dein Gesamtbild, wenn du es von oben fotografierst, nicht flach oder einfallslos wirkt. Der richtige Winkel für dein Foto ist nicht nur von dem abhängig, was du zeigen willst (also auch die Umgebung des Gerichts) sondern auch von den Lichtverhältnissen. Auf deinem fertigen Bild sollten so wenig Schatten wie möglich sein. Eine Regel gibt es jedoch immer zu beachten: Flüssigkeiten wie ein Glas Tee solltest du immer gerade ablichten.
Tipp 41
Der Weißabgleich
Wenn du nicht auf Tageslicht zurückgreifst, musst du vor dem Fotografieren auf jeden Fall einen Weißabgleich durchführen. Der Weißabgleich deiner Kamera passt die Farbtemperatur deines Bildes an die Lichtverhältnisse an, um zum Beispiel den Gelbstich einer Glühbirne zu vermeiden. Du erzielst damit, dass die vorhandenen Farbtöne dem menschlichen Empfinden angepasst werden. Da jede Kamera eine andere Weißabgleich-Funktion hat, schlag diesen Schritt in der Bedienungsanleitung nach und mach ein paar Probefotos.
Tipp 42
Das Wichtigste zum Schluss
Egal, wie dein Bild wird, und ob es dir gefällt oder nicht, nichts ist wichtiger als das Essen auch zu genießen. Also: Doktere nicht zu lange an dem perfekten Bild herum, wenn du dann dein Essen nicht mehr heiß servieren kannst.
Wenn die Ästhetik zählt - Food Styling wie bei den Profis
Für professionelle Foodfotografen zählt am Ende nur das mediale Ergebnis in Form eines tollen Bildes. Wenn du Fotos für ein persönliches Kochbuch machst und die Ästhetik der Bilder für dich im Mittelpunkt steht, kannst du deine Gerichte wie ein Food Stylist arrangieren. Bedenke aber, dass sie dann nicht gegessen werden können. Hilfsmittel wie weißer Klebstoff kann Milch oder Sahne ersetzen, Haarspray verhilft zu mehr Glanz auf dem Obst.
Tipp 43
Heißes nur mit Dampf
Eine Tasse Tee ohne heißem Dampf ist nur schwer vorstellbar. Damit die Leser deines Foodblogs oder die Betrachter deiner Fotos auch der Kochdunst förmlich in die Nase steigt, kannst du ein bisschen in die Trickkiste greifen. Professionelle Food Stylisten positionieren kleine Nebelmaschinen oder Trockeneis geschickt hinter den Speisen und schon dampft der Braten wie frisch aus dem Ofen. Wenn du auch ein bisschen nachhelfen möchtest, kannst du einen Wattebausch in Wasser tränken und vorsichtig in der Mikrowelle erhit-zen. Platziere die heiße Watte hinter deiner Tasse oder Schüssel und lichte das Motiv zügig ab.
Tipp 44
Knackig und frisch dank Wasserperlen
Obst und Gemüse oder Gläser sehen besonders frisch aus, wenn du sie mit Wasserperlen besprühst. Dazu sprühst du die Objekte zunächst mit Acrylspray ein und trägst anschließend eine Mischung aus Wasser und Glycerin auf. Wichtig ist, dass die Oberfläche fettfrei ist, und dass du die Lebensmittel hinterher nicht mehr verzehren solltest.
Tipp 45
Eis fotografieren ohne Eis
Wenn Eis oder Gefrorenes aufs Bild soll, muss es besonders schnell gehen. Um auf Nummer sicher zu gehen, verzichten Food Stylisten auf richtiges Eis und bilden dies künstlich nach. Gefrorene Oberflächen imitierst du einfach mit Sirup, den du anschließend mit Puderzucker bestreust. Und eine appetitliche Kugel Eis formst du mit einem Eisportionierer aus mit Lebensmittelfarbe eingefärbter Margarine. Nicht sehr lecker, aber optisch ansprechend.
Tipp 46
Knusprige Bräune
Du willst ein knuspriges Hähnchen servieren, aber die Farbe gefällt dir nicht ganz? Dann hilf mit brauner Lebensmittelfarbe und einem Pinsel dem perfekten Brathähnchen auf die Sprünge.
Tipp 47
Der perfekte Kaffee oder Tee
Eine schöne Tasse Kaffee sieht auf Fotos besser aus, wenn du ihn mit Rotwein streckst. Und Tee sieht mehr nach Tee aus, wenn du ihn aus Kaffee und Wasser mischst. Beides sieht zwar auf den Fotos sehr gut aus, wird den Geschmackstest hinterher aber nicht bestehen. Getränke werden in der professionellen Food Fotografie generell immer mit Wasser verdünnt, damit sie perliger aussehen und das Licht besser durchscheinen kann.
Tipp 48
Perfekter Schaum dank Rasierschaum
Was wäre ein Bier ohne eine perfekte Blume oder ein Cappuccino ohne eine feine Schaumkrone? Richtig, es sähe abgestanden und wenig appetitlich aus. Daher helfen die Food Stylisten hier auch kräftig nach, indem sie Rasierschaum als Ersatz nutzen oder den Schaum mit Seifenblasen extra aufhübschen.
Tipp 49
Mehr Volumen in der Schüssel
Die Optik zählt bei den Food Stylisten mehr als der Geschmack, daher werden Soßen und Dressings für Salat separat arrangiert, da der Salat sonst zusammenfallen und schrumpelig aussehen würde. Da es sowieso nur um die Optik geht, wird das ganze Gericht ansprechend drapiert. Besonders Salat ist sehr empfindlich und wird in der Schüssel auf Kartoffelbrei angerichtet, damit er voluminös aussieht. Mit einer Pinzette werden die einzelnen Blättchen dann bis zur Perfektion in Form gezupft.
Profis, Blogger & Co. - Eure Tipps für bessere Fotos
Tipps 50
Martin von experience90.eu gibt uns Insider-Tipps zum Thema RAW-Format:
Die Fotos sollten nicht nur wegen der Auflösung im RAW-Format aufgenommen werden. De facto hat das RAW-Format mit einer höheren Auflösung nichts zu tun, es ist quasi das digitale Negativ eines Bildes. Damit lassen sich vor allem in Lightroom und anderen Bildbearbeitungsprogrammen die Dynamik eines Bildes nachträglich beeinflussen. So können dunkle Bereiche eines Bildes aufgehellt und zu helle Bereiche eines Bildes abgedunkelt werden. Auch kann man bei der Aufnahme selbst den Weißabgleich erst einmal vernachlässigen, da man ihn mittels des RAW-Formates nachträglich beliebig und verlustfrei hinsichtlich der Qualität verändern kann.
Tipp 51
Rebecca von fraeuleinchen.de setzt für die Beleuchtung ihrer Food Fotografie auf Tageslicht:
Das wichtigste ist, wirklich auf sehr diffuses Tageslicht zu achten. Da wirkt das Gericht automatisch sehr ansprechend. Ich finde es auch interessant, mal Fotos aus beiden Lichtrichtungen zu machen. Manchmal wirken Fotos intensiver, wenn sie im Gegenlicht geschossen wurden.
Tipp 52
Tilo ~gallo~ Gockel von fotopraxis.net ist Spezialist in Sachen Foodfotografie mit dem Smartphone und hat auch tolle Videos zum Thema im Angebot. Hier ein Beispiel zum Thema Food Fotos am eigenen Herd:
Tipp 53
Michael von Immer wieder sonntags ermutigt uns für tolle Food Fotografie dazu, immer die Augen offen zu halten:
Gaaaanz viel im Internet, in Zeitschriften und in Bücher gucken. Wenn einem etwas gefällt... merken... analysieren... eventuell versuchen es nachzustellen.
Tipp 54
Ina von inaisst.blogspot.de ist für die Variante "Keep cool!":
Als Tipp möchte ich nocht mitgeben, sich beim Fotografieren nicht zu sehr auf das perfekte Bild zu versteifen. Auch ein Schnappschuss kann richtig gut aussehen, wenn das Essen mit Liebe zubereitet wurde und man sich zum Fotografieren einen kurzen Moment der Ruhe nimmt. Oft fühle ich mich gehetzt, schnell ein gutes Bild zu machen, da ich mein Essen nachher noch heiß genießen möchte. Also: Lieber kurz sammeln und nachdenken, als wild drauf los zu knipsen.
Tipp 55
Tina von leckerundco.blogspot.de hat eine besodnere Vorgehensweise, um häufig den Untegrund zu wechseln:
Ich habe viele verschiedene tapeten von ca. 50 cm länge, die ich zu Hause einfach aufrollen kann. Ich klebe die Tapetenstücke nicht auf eine pappe, sondern klemme sie mit Wäscheklammern auf ein Sperrholzbrett - so brauche ich nämlich nur ein Brett beherbergen. Das ist viel platzsparender. Außerdem sind Geschirrtücher mit hübschen Mustern auch toll, um ein Bild aufzulockern. diese sind meist viel günstiger als Tischdecken, es gibt sie in allen erdenklichen Formen, Mustern und Farben und sie sind auch wesentlich platzsparender zu verstauen als Tischdecken.
Tipp56
Jasmin von kuechendeern.de setzt für Ihre Foodfotos auf blumige Begleiter:
Was ich immer sehr wirkungsvoll finde, sind Blumen sowie Sträucher etc. auf dem Bild. Das Bild wirkt voller und direkt lebendiger. Jedoch sollte dabei darauf geachtet werden, dass trotzdem noch das Essen im Vordergrund steht und die Pflanzen dahinter unscharf sind. Darüber hinaus finde ich den manuellen Modus bei Kameras von Vorteil, statt Autofokus - der ist nur selten 100%ig scharf.
Uns fehlt noch ein Tipp in der Sammlung? Du hast einen unserer Vorschläge auf deinem Blog umgesetzt? Lass es uns wissen!
Wenn du beim Kochen deiner Kreationen noch professionelles Equipment benötigst, kannst du in unserem Messer Shop eine Menge entdecken. Zum Beispiel japanische Messer, wie Santokumesser, Kai Shun Messer oder auch professionelle europäische Kochmesser wie Windmühlenmesser, Dick Messer, Güde Messer oder Global Messer.