Fleisch grillen – Burger, Würstchen und Steaks braten
Im Sommer heißt es für viele: Grillen so oft wie nur möglich! Am wichtigsten ist dabei das Grillgut und das ist in erster Linie Fleisch. Steaks, Grillwürste, Burger und Spieße – die Auswahl ist groß. Mit unseren Tipps und Rezepten zum Fleisch grillen wird Ihr Grillabend ein voller Erfolg.
Inhalt:
Das perfekte Steak vom Grill
Es ist Grillsaison und so mancher freut sich, dass es endlich wieder Steaks gibt. Wir verraten, wie Ihnen das perfekte Steak gelingt. Schon der Geruch eines gut gegarten Steaks lässt dem Fleischliebhaber das Wasser im Mund zusammenlaufen. Doch wie bereitet man es am besten zu? Für ein Steak der Spitzenklasse muss der Gourmet folgende Punkte beachten:
- Fleischqualität
- Marinade
- Garmethode
Die richtige Vorbereitung - vom Kauf bis zur Zubereitung
Die Qualität des Fleisches ist das A und O für den ultimativen Steakgenuss: mind 3 Wochen abgehangen sollte es sein und mind. 4 cm sollte ein Scheibe sein. Ob Ribeye oder Flank-Steak, Entrecote, T-Bone oder mageres Sirloin – die Maserung macht's. Die Marmorierung des Fleisches, also das feine Fettlinien-Delta, trägt entscheidend zur Geschmacksbildung bei, wenn es im Feuer schmilzt und das Fleisch saftig und aromatisch macht. Große Fetteinschlüsse sorgen beim Grillen oft für Brandherde, die das Fleisch verkohlen. Dagegen verhindert ein Fettrand an der Seite des Steaks, dass es beim Grillen nicht zu viel Hitze abbekommt. Die besten Steaks kaufen Sie beim Fleischer. Bei den abgepackten Steaks im Supermarkt wird durch die Marinade oft übertüncht, dass das Fleisch nicht das frischeste ist. Wenn Sie sicher sein wollen, kann Sie der Fleischer Ihres Vertrauens sicher weiterhelfen.
Vor dem Grillen muss das Fleisch Zimmertemperatur haben, damit es später gleichmäßig durchbrät, also zwei Stunden vorher raus aus dem Kühlschrank. Salzen oder nicht, ist eine Philosophie-Frage. Ebenso das Einölen. Auf einem sauberen, vorgeheizten Grillrost klebt gut abgetrocknetes Fleisch nicht an. Salz dringt beim Steak Braten in die Oberfläche ein, aber niemals zum Kern durch.
Verschiedenen Garstufen der Steak Zubereitung:
- 48–52 °C rare
- 52–55 °C medium rare (innen rosa)
- 56–58 °C medium
- 65–68 °C well done (komplett durch)
Sieht das Steak von außen gut aus, aber man ist sich nicht sicher, ob der richtige Gargrad erreicht ist, sollten Sie am Besten ein Garthermometer nutzen. Profis finden die richtige Garstufe mit dem Fingertest. Dabei vergleichen sie die Festigkeit des Steaks mit der eigenen Hand.
Ist ein Steak rare, dann ist es genauso weich, wie Ihr Handballen, wenn sich Daumen und Zeigefinger der gleichen Hand berühren. Bei medium rare sind es Daumen und Mittelfinger, für medium Daumen und Ringfinger und schließlich Daumen und kleiner Finger für well done.
Steak grillen – so gelingt's
Eins vorweg: Auch beim Steak-Braten ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Ein paar Kniffe sollte man aber kennen. Zunächst wendet man das Steak immer mit einer Zange, denn wenn man es mit einer Gabel ansticht, tritt Fleischsaft aus. Der Fleischsaft sorgt dafür, dass das Fleisch saftig bleibt.
Nach dem Grillen wickelt man das Fleisch am besten in Backpapier ein und lässt es 5 Minuten ruhen. Alufolie gibt Aluminium ab und sollte somit für Lebensmittel besser nicht verwendet werden. Die Fasern des Fleisches können sich so entspannen, der Fleischsaft verteilt sich gleichmäßig und Sie haben ein zartes, saftiges Steak. Kleiner Tipp: Manchmal reich es das Steak im Nachgang ein bisschen zu würzen. Die Grillsaucen verfälschen den wunderbaren Geschmack.
Steaks schneiden geht am besten mit diesen Steakmessern:
Steaks marinieren
Wahre Puristen genießen Ihre Steaks nur mit etwas Pfeffer und Salz. Wer aber etwas abenteuerlustiger ist, kann sich mit verschiedenen Marinaden ausprobieren. So kann man dem Fleisch jedes Mal einen anderen Geschmack geben und die Marinaden sind schnell und unkompliziert zubereitet.
Rezept: Biermarinade
Das Einlegen mit Bier ist ein Deutschland ein echter Klassiker. Sie ist im Geschmack recht kräftig und passt sehr gut zu Schweinebauch und Nackensteaks.
Zutaten:
- 200 ml Bier (am besten Pils)
- 5 EL Öl
- 2 EL Senf
- 2 große Zwiebeln
- 1 Lorbeerblatt
- 20 Pfefferkörner
- ein wenig Chilipulver
Zubereitung:
1. Schälen Sie die Zwiebeln und schneiden Sie sie in Ringe. Vermischen Sie alle Zutaten gut miteinander, das Öl ganz zum Schluss.
2. Legen Sie das Fleisch in der Marinade ein und lassen Sie es im Kühlschrank mehrere Stunden durchziehen, am besten über Nacht.
Rezept: Ananasmarinade
Fruchtig und würzig wird es mit dieser Marinade aus Ananas. Die passt sehr gut zu Geflügel, aber auch zu Spareribs.
Zutaten:
- 250 g Ananasfruchtfleisch
- 2 Zwiebeln
- 2 Frühlingszwiebeln
- 1 Knoblauchzehe
- 1 rote Chilischote
- 20 g Ingwer
- 6 El Sojasauce
- 4 El Hoisin-Sauce
- 1 Prise Zimtpulver
Zubereitung:
- Schneiden Sie die Ananas, Zwiebeln, Frühlingszwiebeln, Knoblauch, Chilischote und Ingwer klein.
- Pürieren Sie alles Geschnittene zusammen mit den Saucen und der Prise Zimt fein. Streichen Sie das Fleisch damit ein und lassen Sie es für einige Stunden im Kühlschrank durchziehen.
Burger grillen – Tipps für leckere und saftige Burger
Burger sind unsere Lieblinge unter den aus Amerika immigrierten Gerichten. Der perfekte Burger besteht aus einem knusprig weichem Brötchen, knackigem Salat und Gemüse und einer deftigen und saftigen Burgerboulette. Wir geben Tipps zum Burger grillen, mit denen es gelingt.
Die richtigen Zutaten für saftige Burger
Am aller wichtigsten für einen guten Burger: frische und hochwertige Zutaten! Vor allem beim Hackfleisch sollten Sie nicht geizig sein. Abgepacktes Hack ist meist von minderer Qualität und sollte zudem immer durchgebraten werden. Wer auf Geschmack nicht verzichten will und seinen Burger medium mag, geht lieber zum Fleischer des Vertrauens. Frisch gedrehtes Rinderhackfleisch mit 20 % Fettanteil (am besten aus der Schulter) ist ideal für Profiburger vom Grill. Das Fett dient als Geschmacksträger und lässt das Patty auf dem Grill nicht trocken werden. Auch Salat, Tomaten und Co. sollten frisch und knackig sein. Da Kopfsalat eher wenig Geschmack hat und schnell pappig wird, empfehlen wir, lieber auf Romanasalat, Feldsalat oder Rucola zurückzugreifen. Die Burgerbrötchen sollten ebenfalls hochwertig sein. Entweder probieren Sie sich durch das Angebot im Handel, oder Sie machen ihre Brötchen einfach selbst.
Burger grillen: so werden sie gar und bleiben saftig
Wenn die Burgerbratlinge erst am nächsten Tag gegrillt werden, sollten Sie sie erst kurz vor dem Garen von beiden Seiten mit Salz und Pfeffer würzen. Salz entzieht dem Hack sonst zu viel Flüssigkeit. Für Burger muss der Grill sehr heiß sein (Richtwert 250 Grad). Das ist wichtig, damit das Rindfleisch in kurzer Zeit gut durchgebraten ist und nicht trocken wird.Je nach Dicke der Bouletten werden sie 8 bis 10 Minuten gegrillt – und das bei geschlossenem Deckel. Dadurch können sie gleichmäßig durchgaren und Flammen durch herunterlaufendes Fett werden vermieden.
Burger-Patties selber machen
Bei den Burger-Patties sind dem kulinarischen Genie heute keine Grenzen gesetzt. Auf das Burger-Brötchen können nicht nur Bouletten, sondern auch Steakstreifen, Pulled Pork oder Garnelen gelegt werden. Auf dem Grill können die Patties medium oder durch gegart werden und erhalten das besondere Grillaroma dazu. Die folgenden Rezepte für selbstgemachte Burger machen Sie auf der nächsten Grillparty garantiert zum Lieblingsgrillmeister oder zur Lieblingsgrillmeisterin aller Gäste. Echte Profis backen auch die Burger-Brötchen selber, man kann sie aber auch fertig kaufen.
Patties richtig formen
Trockene, verbrannte oder auseinanderfallende Burger-Patties können das Burgerprojekt zum Scheitern bringen. Versuchen Sie deshalb, weder zu viel, noch zu wenig Hackfleisch dafür zu nutzen. Eine Tennisball-große Portion Hackfleisch wird mit der Hand sanft zu einer runden und 2 cm dicken Pattyscheibe geformt. Pressen und kneten Sie das Fleisch dabei nicht zu sehr, sonst verliert es an Saft. Vor dem Formen sollte das Fleisch im Kühlschrank ruhen und auch die fertigen Patties gehören vor dem Grillen nochmal in den Kühlschrank. Machen Sie häufig Burger, kann sich die Anschaffung einer Burgerpresse lohnen.
Profi-Tipp: Damit sich das Fleisch beim Grillen nicht aufwölbt und Sie versucht sind, es platt- und damit den Saft auszudrücken, drücken Sie vor dem Grillen mit einem Teelöffel eine kleine Kule in die Mitte der Burgerboulette.
Die Kunst des Wendens
Ständiges Wenden und schieben und quetschen sollten Sie auf dem Grill meiden. Haben Sie Geduld und warten Sie, bis auf der Oberfläche der Burger Saft austritt und sich die Patties ohne Mühe vom Rost lösen lassen. Dann kann einmal gewendet werden.
Rezept: Klassischer Rindfleisch-Patty vom Grill
Der klassische Rindfleischpatty kann für einfache Hamburger und Cheeseburger oder für ausgefallene Burgerkreationen genutzt werden. Kombinieren Sie ihn zum Beispiel mit gegrillter Birne und Gorgonzola für einen herbstlich süßen Burger. Für Fleischliebhaber empfehlen wir knusprigen gebratenen Bacon dazu. Feldsalat und Feta ersetzten schnöden Eisbergsalat und Sandwichkäse. Unsere besondere Empfehlung: Cheeseburger mit Guacamole und Nachos.
Sie brauchen für 4 Patties:
- 650 g Rinderhackfleisch
- 2 Schalotten
- 1 EL Dijon-Senf
- 2 EL Ketchup
- ½ TL Worcestersauce
- ½ TL getrockneter Oregano
- Meersalz
- Pfeffer
Zubereitung:
- Würfeln Sie die Schalotten sehr fein. Mischen Sie in einer Schüssel das Hackfleisch mit Schalottenwürfeln, Ketchup, Senf, Worcestersauce und den Gewürzen. Achten Sie dabei darauf, dass die Gewürze im Fleisch gleichmäßig verteilt werden.
- Nun feuchten Sie ihre Hände etwas an und teilen das Hackfleisch in 4 gleichgroße Teile. Diese formen Sie zu 2 bis 3 cm dicken Bouletten. Bis sie gegrillt werden, sollten die Patties im Kühlschrank gelagert werden.
- Legen Sie die Patties auf den heißen Grill und braten Sie sie 8 bis 10 Minuten lang medium durch (oder eben so lange, wie Sie bevorzugen). Zwischendurch wenden. Für Cheeseburger legen Sie eine Scheibe Käse auf die Boulette kurz bevor sie fertig gegrillt ist.
Rezept: Scharfe Rindfleisch-Patties
Freunde scharfen Essens kommen mit diesem Rezept auf ihre Kosten. Komplett wird der ausgefallene Burger mit Zwiebel, Tomate, Essiggurke, Kopfsalat und Mangochutney.
Zutaten:
- 600 g grobes Rinderhackfleisch
- 1 Prise gemahlener Kardamom
- ¼ TL Chiliflocken
- 1 Prise gemahlene Gewürznelken
- 1 Prise gemahlener Kreuzkümmel
- 3 EL Ahornsirup
- Salz
- schwarzer Pfeffer
Zubereitung:
- Vermischen Sie das Hackfleisch in einer Schüssel mit den Gewürzen und dem Ahornsirup. Schmecken Sie mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer ab. Lassen Sie die Mischung für 30 Minuten im Kühlschrank ruhen.
- Teilen Sie die Masse in 4 gleich große Portionen und formen Sie sie mit feuchten Händen zu möglichst gleichmäßigen Patties und drücken Sie ein Kuhle in die Oberfläche. Packen Sie die fertigen Patties nochmal für 30 Minuten in den Kühlschrank.
- Wie gewünscht grillen, in 8 bis 10 Minuten werden sie medium. Zwischendurch einmal wenden.
Würstchen vom Grill
Grillwürstchen sind perfekt für alle, die wenig Zeit zur Zubereitung haben. Sie können fertig beim Fleischer gekauft werden und müssen nicht wie Steaks mariniert oder Burger in Form gebracht werden, sondern können so wie sie sind auf den Grill. Grundsätzlich lassen sich Bratwürste nach rohen und gebrühten sowie groben, mittelgroben und feinen Sorten unterschieden.
So wird die Grillwurst perfekt
Wichtig, damit die Bratwurst auf dem Grill gelingt, ist eine konstante Hitze. Die Kohlen sollen also schon durchgeglüht sein und eine weiße Ascheschicht gebildet haben. Der Rost sollte etwa eine Handbreit über der Glut hängen. Die Wurst ist dann fertig, wenn die Haut gleichmäßig gebräunt und etwas knusprig ist. Würstchen aus dem Supermarkt sind meistens schon vorgegart und sind schneller fertig, deshalb sollte man von Anfang an ein Auge auf sie haben, sonst sind sie schnell verbrannt. Vorgebrühte Würste können nach 6 bis 7 Minuten serviert werdem, rohe dauern mit 10 bis 12 Minuten etwas länger.
So platzt die Wurst nicht
Es ist ärgerlich, wenn man das Grillwürstchen mit der perfekten Bräune erreicht hat und dann platzt die Haut. Sie schmeckt zwar nach wie vor, sieht aber unschön aus und so kann Feuchtigkeit auf die Kohlen tropfen. Das liegt daran, dass sich das Wasser in der Wurst erhitzt und Druck aufgebaut wird, der irgendwie entweichen muss.
Um das Aufplatzen zu verhindern, sollte man sichergehen, dass der Rost nicht zu nah über der Glut hängt, bzw. die Kohlen noch nicht durchgeglüht sind. Je höher die Temperatur, desto höher wird der Druck. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, kann man Würstchen vor dem Grillen anschneiden. Grobe Bratwürste platzen übrigens deutlich seltener auf.
Das passende Grillzubehör:
Fleisch in verschiedenen Varianten
Schaschlik, Spareribs und Pulled Pork – die Formen, in denen Fleisch gegrillt werden kann, sind unendlich. Langweilig werden muss es also nie. Probieren Sie neben den Klassikern Steak, Würstchen und Burger doch auch mal etwas Neues. Ein guter Metzger wird Ihnen auf Nachfrage auch Tipps geben, wie sie das Fleisch am besten zubereiten oder ob Sie etwas Bestimmtes beachten müssen.
Denken Sie aber auch daran, dass Fleisch allein keine Mahlzeit ist. Beilagen, Salate und Dips gehören genauso dazu, wie das Grillgut. So kann man mit einem Essen aufwarten, dass lecker und abwechslungsreich ist.
Was Sie neben Grillgut noch alles zum Grillen brauchen, erfahren Sie bei unseren Grilltipps. Sie können natürlich nicht nur Fleisch grillen, sondern auch Fisch, Gemüse und vieles mehr. Auf unserem Blog finden Sie auch Tipps und Rezepte zum vegetarisch Grillen.
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