Chinesische Küche
Frühlingsrollen, Peking Ente und Chop Suey: diese Gerichte machen für uns die chinesische Küche aus. Doch die Küche Chinas ist viel vielfältiger und hat eine große Bandbreite an Speisen, Aromen und traditionellen Zutaten zu bieten. Jede Provinz Chinas hat nämlich ihre eigene regionale Küche und jede von ihnen ist anders. Zu den bekanntesten überregionalen Regionalküchen gehört zum Beispiel die Chuan-Küche aus Sichuan. Hier setzt man auf die Aromen von Frühlingzwiebeln, Chili, Sojasauce und Ingwer. Ob würzig-scharf oder süß-sauer entdecken sie mit uns die Facetten der chinesischen Küche.
Die Küche Chinas auf einem Blick:
Die chinesische Esskultur
Im Gegensatz zur westlichen Küche steht in China nicht nur ein Gericht auf dem Tisch. Es gibt Salat und Kräuter, gekochtes Gemüse, würzige Fleischgerichte, gedämpfte Teigtaschen und natürlich Reis oder Nudeln. Jeder am Tisch nimmt sich mit seinen Stäbchen einfach von den Speisen, auf die er Lust hat.
Die Speisenfolge richtet sich hierbei aber nicht nur nach dem eigenen Ermessen. Traditionell isst man in China die leichten Gerichte vor den schweren, die salzigen vor den süßen und Suppen nach den festen Gerichten.
Das im Land verbreitete Lebenskonzept der Ausgeglichenheit von Ying und Yang findet sich auch in der chinesischen Esskultur wieder. So müssen kalte und warme Speisen nach dem Ying-Yang-Prinzip ausgeglichen verzehrt werden. Das Prinzip prägt somit das Verständnis der Chinesen von gesunder ausgewogener Ernährung. Es findet sich auch in der kreisrunden Tischform wieder, die in China üblich ist.
Essen ist in China eine sehr gesellige und kommunikative Angelegenheit. Am Tisch wird lange zusammengesessen und gemeinschaftlich gequatscht, geschmatzt, geschlürft und sogar Rülpsen ist erlaubt. Die besten Fleischstücke bekommt immer der Ehrengast am Tisch, der meist neben dem Gastgeber sitzt.
Um den Gastgeber nicht bloßzustellen, sollte man als Gast darauf achten nicht alle Speisen aufzuessen. Für die Chinesen bedeutet das, der Gastgeber hat zu wenig Essen aufgeboten oder konnte sich nicht mehr leisten.
Typische Zutaten der chinesischen Küche
Egal, ob Gemüse, Fleisch oder Fisch: Frische ist das A und O in der chinesischen Küche. Grundnahrungsmittel in weiten Teilen Chinas ist Reis. Früher wurde er noch im Topf gekocht. Heute wird er im elektrischen Reiskocher zubereitet. Der hat den Vorteil, den Reis lange Zeit warm und feucht zu halten. Häufig verwendete Gemüsesorten wie Paprika, Möhren und Frühlingzwiebeln sind uns aus der heimischen Küche bekannt. Die chinesische Küche verarbeitet zusätzlich viele Sprossenarten, wie Mungobohnen- und Bambussprossen. Gewürze wie Koriander, Zitronengras und Ingwer bringen einen Hauch Frische, während Chili den Speisen einen Schärfekick gibt. Zu den beliebtesten Fleischsorten in China gehören Schweinefleisch, Huhn und Rind. Wie das Gemüse, wird es in vielen Gerichten nur kurz scharf angebraten.
Typische Zutaten in der chinesischen Küche sind:
- Reisnudeln
- Ente
- Tofu
- Sojasprossen
- Shiitakepilze
- Ingwer
- Chili
- Koriander
- Pok Choi (Senfkohl)
Chinesische Spezialitäten
Verschiedene Arten von Suppen mit Glasnudeln, Fisch oder Kokosmilch gehören zu den chinesischen Spezialitäten und werden auch zum Frühstück gegessen. Bei uns sind Gerichte aus dem Wok besonders bekannt und beliebt. Für Chop Suey wird eine große tiefe Wokpfanne auf höchster Stufe über einer Flamme erhitzt. Die Zutaten werden scharf in Öl angebraten und geschwenkt.
Hierbei muss darauf geachtet werden, dass das Schweinefleisch nicht zu lange gebraten wird. Es wird sonst trocken. Süßes Gebäck und Nachspeisen, wie in der türkischen oder indischen Küche, sind in China eher unüblich. Denn die Chinesen essen traditionell kaum Süßes, wenn man von Früchten absieht. Auf den Speisekarten chinesischer Restaurants in Deutschland ist so gut wie immer frittierte oder gebackene Banane mit Honig zu finden.
Auch kandierte Früchte, dickes Mandarinenmus und geröstete Nusskerne gehören zu den wenigen chinesischen Süßspeisen. Nach dem Essen ist es üblich, frisch aufgebrühten chinesischen Tee zu trinken.
Hier finden sie weitere Spezialitäten aus der chinesischen Küche:
- Schweinefleisch süß-sauer
- Peking Ente
- Wan Tan (chinesisch: Huntun)
- Pekingsuppe
- Dim Sum (chinesiche Teigtaschen)
- Chop Suey
- Lotoskerne mit Kandiszucker
Rezepte aus der chinesischen Küche
Rezept: Schweinefleisch süß-sauer
Hierzulande ist Schweinefleisch süß-sauer in chinesischen Restaurants sehr beliebt. Die Kombination aus süßlich fruchtigen und sauren Aromen harmoniert und schmeichelt dem Gaumen. Für das abwechslungsreiche Geschmackserlebnis muss man jedoch nicht ins Restaurant gehen. Denn selbst chinesisch kochen ist gar nicht schwer.
Zutaten für 2 Personen:
- 300 g Schweineschnitzel
- 3 EL Sojasauce
- 2 EL Weißweinessig
- 1 rote Paprikaschote
- 1 Zwiebel
- 1 rote Chilischote
- 1 Dose Ananas (236 g Abtropfgewicht)
- 2 EL Öl
- 150 ml Gemüsebrühe
- 3 EL Ketchup
- 1 TL Honig
- 2 EL gehackte Petersilie
Zubereitung:
- Schneiden sie das Schweineschnitzel in 2 cm breite Streifen, am besten geht das mit einem Kochmesser. Mischen sie eine Marinade aus der Sojasauce und dem Weißweinessig und gießen davon die Hälfte über das Fleisch. Lassen Sie alles ca. 15 Minuten ziehen.
- Putzen sie die Paprika und schneiden Sie diese sowie die Zwiebel in dünne Streifen. Schneiden Sie nun die Chilischote leicht ein, sodass Sie die Schote leicht entkernen können. Hacken Sie die Chili danach in feine kleine Stücke.
- Gießen Sie die Ananas ab und fangen Sie den Saft aus der Dose auf. Die Ananasstücken vierteln Sie. Tupfen Sie nun das marinierte Fleisch ab und braten es in Öl von allen Seiten scharf an. Damit das Fleisch nicht trocken wird, nehmen Sie es aus der Pfanne heraus und dünsten in dieser nun Zwiebel, Chili, Ananas und Paprika an.
- Geben Sie die restliche Saucenmischung, Gemüsefond, Ketchup, Honig und ca. 5 EL vom Ananassaft in die Pfanne und löschen damit das Gemüse ab. Lassen Sie es 5 Minuten ohne Deckel köcheln. Ist ihnen die Sauce zu dünn, geben Sie am besten etwas Mehl oder dunklen Saucenbinder dazu. Zum Schluss geben Sie das vorher angebratene Fleisch dazu.
- Würzen Sie das Schweinefleisch süß-sauer nach Belieben nach und servieren sie es mit Reis. Abschließend streuen sie ein wenig gehackte Petersilie darüber. Guten Appetit!
Rezept: Mandarinenmus
Eine der wenigen Süßspeisen Chinas ist das Mandarinenmus. Es ist bei uns nicht so bekannt wie die gebackenen Bananen, steht diesen aber geschmacklich in Nichts nach und ist etwas leichter und mit wenig Aufwand zubereitet.
Zutaten für eine Portion:
- 3 große Mandarinen
- 75 ml Wasser
- 50g Weißdorngelee-Würfel
- 100g Zucker
- Stärke
Zubereitung:
- Schälen sie die Mandarinen sorgfältig und trennen Sie die Mandarinenschiffchen voneinander. Entfernen Sie so gründlich wie möglich alle Fasern und Samen bevor Sie die Schiffchen in 1 cm dicke Stücke schneiden. Geben Sie die Mandarinenstückchen in eine Schüssel.
- Mischen Sie ca. einen Esslöffel Stärke mit Wasser, sodass eine dicke Flüssigkeit entsteht.
- Erhitzen Sie das Wasser in einem Topf bis es aufkocht. Geben Sie Zucker dazu und lassen diesen sich auflösen. Wenn das Wasser beginnt zu sieden, stellen Sie die Hitze runter. Mischen Sie die Wasser-Stärke-Mischung unter das Zuckerwasser. Geben Sie die Mandarinenstücken dazu und mischen Sie alles gut bis ein dicker Brei entsteht.
- Geben Sie das Mus in eine Schüssel und bestreuen es vor dem Servieren mit den Weißdorngelee-Würfeln.
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