artischocken

Artischocken wirken auf den ersten Blick wie ein Gemüse von einem anderen Planeten. Und wenn man noch nicht selbst mit ihnen gekocht hat, kommt man schnell an den Punkt, an welchem man gar nicht so genau weiß, wie man damit umgehen soll. Wir wollen Ihnen heute zeigen, wie Sie Artischocken schneiden und was Sie aus ihnen zubereiten können.

Inhaltsverzeichnis:

Artischocken - gesunde Abwechslung auf dem Teller

Artischocken sind sonnenverwöhntes Gemüse, das vor allem rund um das Mittelmeer angebaut wird. Genau genommen sind es Disteln, von denen einige Teile der Knospe gegessen werden können. Artischocken haben zwar das ganze Jahr über Saison, besonders gut schmecken sie aber zwischen Juli und Oktober. Artischocken sind zudem so gesund, dass sie sogar 2003 zur Arzneipflanze des Jahres gekürt wurden. Besonders wertvoll sind im Innern:

  • Vitamin B
  • Pro-Vitamin A
  • Vitamin E
  • Eisen
  • Kalzium
  • Magnesium
  • Phosphor

Die Artischockenblätter, die sich am Stängel befinden, sind dabei arzneilich besonders wirksam. Zu den wichtigen Inhaltsstoffen zählen dabei Falvonoide und Caffeoylchinasäure-Abkömmlinge sowie Bitterstoffe. Artischocke regt durch ihre Bitterstoffe die Bildung von Magensäure an, was besonders förderlich für den Appetit ist. Flavonoide und Caffeoychinasäure-Abkömmlinge wirken sich positiv auf die Verdauung von Fetten aus. Dabei wird die Gallensäure-Produktion in der Leber verstärkt, sodass die Gallenblase mehr Gallensäure an den Darm abgibt.

Gewinnt man ein Extrakt aus Artischocken, kann man dieses bei mangelndem Appetit, Blähungen und Völlegefühl einnehmen.Gewusst? In Artischocken ist Cynarin enthalten, was den Cholesterinspiegel senkt und den Körper gleichzeitig entgiftet.Artischocken gehören zu den Korbblütlern und können bis zu zwei Meter hoch wachsen. Optisch erinnert die Artischocke an eine große Distel. Sind die Blütenköpfe noch geschlossen und stehen die äußeren Schuppenblätter leicht ab, kann die Artischocke gepflückt werden.

Geschmacklich variiert das gesunde Gemüse zwischen leicht herb bis zartbitter. Je älter die Artischocke desto bitterer ist sie im Geschmack.

Vielfältiges Gemüse – Artischockensorten

Artischocken werden in zwei unterschiedlich große Sorten unterschieden. Bei der großen Artischocke sitzt der essbare Kopf direkt auf dem Stiel der Pflanze. Die Blütenköpfe der Baby-Artischocke wachsen hingegen als Sprösslinge seitlich der Hauptartischocke. Die kleinen Artischocken sind deutlich zarter und lassen sich auch roh in einem Salat verarbeiten oder einlegen.Gewusst? Es gibt neben den klassisch grünen Artischocken auch lilafarbene Varianten.

Kaufberatung: Artischocken kaufen

Gemüse schmeckt am besten, wenn es frisch zubereitet und verzehrt wird. Das ist auch bei den gesunden Artischocken nicht anders. Damit man sichergehen kann, dass man ein frisches Exemplar in der Hand hält, hier ein paar Tipps:

  • enganliegende Blätter
  • nur wenig bräunliche Stellen
  • prall, fest und schwer
  • langer und feuchter Stiel

Merke: Handschuhe anziehen! Artischocken enthalten Cynarin, das die Hände dunkel färbt.

Artischocken schneiden in 4 Schritten

Bevor die Artischocken zubereitet werden, müssen sie gründlich geputzt und getrimmt werden. Zum Waschen hält man die Artischocke am besten kopfüber in eine Wasserschüssel und taucht sie dabei mehrfach mit einer Drehbewegung ein. So kann auch der Schmutz unter den enganliegenden Blättern entfernt werden. Nachdem Waschen kann das Gemüse mit einem Tuch abgetrocknet werden.

Wie groß der Aufwand bei der Zubereitung ist, hängt davon ab, welche Artischocken man verwendet. Die kleinen Mini-Artischocken, die im Frühjahr erhältlich sind, können roh und komplett gegessen werden. Etwas aufwendiger ist die Zubereitung von großen Artischocken.

  1. Als erstes muss der Stiel abgebrochen werden, sodass die bitteren Fasern des Stiels ebenfalls entfernt werden. Das geht am leichtesten an einer Tischkante.
  2. Trennen Sie als nächstes die kleinen, unteren Blätter. Schneiden Sie zudem die Spitze der Artischocken ab. Die restlichen Blätter werden mit einem Messer oder einer Schere um etwa ein Drittel getrimmt.
  3. Nun kochen Sie die Artischocken für ca. 40 Minuten in einem Topf mit Wasser, Zitronensaft oder Weißwein sowie Salz und einer Prise Zucker.
  4. Als letztes müssen Pollen und Blüte entfernt werden. Das funktioniert mit einem Esslöffel am besten. Der Blütenboden hingegen lässt sich gut mit einem Gemüsemesser freischneiden.

Tipp: Abgeschnittene Stellen direkt mit Zitrone behandeln, um Verfärbungen vorzubeugen.

Artischocken zubereiten

Artischocken lassen sich auf verschiedenste Arten zubereiten. Je nach Zubereitungsart variiert der Geschmack des Gemüses stark. Von Küchenutensilien aus Aluminium sollte die Zutat ferngehalten werden, da sich die Artischocke ansonsten verfärbt und einen metallischen Geschmack annimmt.

Welchen Teil der Artischocke isst man?

In Mittelmeerländern stehen Artischocken regelmäßig auf dem Speiseplan. Sie werden gern mit Olivenöl und Kräutern oder als Tartefüllung gegessen. Als Vorspeise eignen sie sich ebenfalls sehr gut, da sie den Appetit anregen. Am besten servieren Sie hierfür die Blätter mit verschiedenen Dips. Das zarte Herz ist der Höhepunkt der Artischocke. Er schmeckt besonders aromatisch. Die kleinen Mini-Artischocken können, wie bereits erwähnt, roh verzehrt werden. Dazu passt ein gutes Olivenöl oder ein frischer, knackiger Salat.Neben Herz und Blättern kann man den Blütenboden der Artischocke ebenfalls essen.

Blütenboden essen

Zunächst müssen auch hier der Stiel der Artischocke abgebrochen und zwei Drittel des oberen Teils weggeschnitten werden. Danach kann die Artischocke mit der Schnittfläche auf den Tisch gelegt werden. Mit einem Sägemesser lassen sich die äußeren Blätter leicht entfernen. Damit man die Artischocke essen kann, muss das Heu aus dem Inneren geschält werden. Mit einem Esslöffel gelingt das in kürzester Zeit. Mit einem kleinen Gemüsemesser kann man den Blütenboden abschließend freischneiden.

Artischockenherz essen

Neben den klassisch verarbeiteten Blättern lässt sich auch das Herz einer kleinen Artischocke zubereiten und essen. Bis auf den Stiel und das obere Drittel kann die Artischocke komplett gegessen werden. Das Artischockenherz kann wunderbar für einen Salat verwendet werden.

Zubereitungsarten im Überblick

Kochen: In gekochter Form ist die Artischocke besonders beliebt. Hierfür bringt man Wasser in einem Topf zum Kochen, gibt etwas Salz und den Saft einer Zitrone hinzu. Die Blätter kann man vor dem Kochen etwas nach außen biegen. Die Artischocke braucht in etwa 30 – 45 Minuten komplett untergetaucht, bis sie gar ist.

Dämpfen: Um das harte Gemüse in ein leckeres Gericht zu verwandeln, ist dämpfen ebenfalls eine gute Methode. Auch hier werden die Blätter zunächst ein wenig nach außen gebogen und kopfüber in den Dampfgarer gelegt. Nach ca. 45 min sollte die Artischocke so weich sein, dass man mit einem Messer leicht in den Stiel stechen kann.

Braten: Artischocken lassen sich wunderbar in der Pfanne braten. Mit etwas Öl sind die Artischockenherzen in 5-10 Minuten essfertig. Gewürzt mit Knoblauch, Salz und Pfeffer schmeckt das Gemüse besonders gut.

Frittieren: Das Gemüse schmeckt auch frittiert gut als Beilage oder Fleischersatz. Im Backteig können Artischocken süß oder herzhaft ausfrittiert werden.

Roh: Nur die kleineren Babyartischocken lassen sich roh verarbeiten. In einem Salat schmecken sie besonders gut.

Einlegen: Um auch außerhalb der Saison Artischocken genießen zu können, empfiehlt es sich frische Artischocken einzulegen. In Öl eingelegt halten sich die Artischocken über einige Wochen hinweg. Die Herzen müssen vor dem Einkochen etwa 10 Minuten in Salzwasser gekocht und anschließend abtropfen.

Dip-Rezepte für Artischocken

Im Supermarkt oder auf dem Markt wird das gesunde Gemüse häufig unterschätzt und es wird zu den Standard-Gemüsesorten statt zur Artischocke getroffen. Dabei ist die Artischocke nicht nur in ihrer Zubereitung äußerst vielfältig, sondern auch im Geschmack. Die Rezepte reichen von simplen Dips oder einer würzigen Vinaigrette für die fleischigen Blätter bis zu herzhaftem Auflauf und Nudelgerichten.

Rezept: Knoblauch-Thymian-Mus

  • 5 Knollen Knoblauch
  • 7 EL Olivenöl
  • 15 Stiele Thymian
  • Salz, Pfeffer

So wird’s gemacht:

  1. Die Knollen mit 2 EL Olivenöl beträufeln und in eine feuerfeste Form legen. Geben Sie 2 Stiele Thymian dazu und backen Sie den Knoblauch bei 200°C für etwa 50 Minuten im Ofen.
  2. Lassen Sie die Knoblauchknollen etwas abkühlen. Lösen Sie dann die einzelnen Zehen aus den Knollen und drücken Sie das Innere vorsichtig heraus. Zerdrücken Sie die Zehen mit einer Gabel zu einem Mus und rühren Sie das restliche Olivenöl unter.
  3. Zupfen Sie die Thymianblätter von den Stielen und hacken Sie sie fein. Rühren Sie den Thymian unter das Knoblauchmus und würzen Sie mit Salz und Pfeffer.

Rezept: Scharfer Mangodip

  • 1 Mango
  • 1 Pfefferschote (rot)
  • 1 daumengroßes Stück frischer Ingwer
  • ½ TL Tabasco
  • 1 EL Zitronensaft
  • Salz

So wird’s gemacht:

  1. Schälen Sie die Mango und schneiden Sie das Fleisch vom Stein herunter. Pürieren Sie anschließend das Fruchtfleisch.
  2. Putzen Sie die Pfefferschote und entkernen Sie sie. Würfeln Sie sie fein. Schälen Sie den Ingwer und reiben Sie ihn.
  3. Geben Sie die Pfefferschote, den Ingwer sowie Tabasco und den Zitronensaft zum Mangopüree und würzen Sie den Dip mit Salz.

Rezept: Quark-Dip

  • 250 g Magerquark
  • 2 Stiele Petersilie
  • 2 Stiele Dill
  • 2 Stiele Kerbel
  • 1/2 Bund Schnittlauch
  • 100 g Radieschen
  • 1 EL Zitronensaft
  • ein Spritzer Tabasco
  • Salz, Pfeffer

So wird’s gemacht:

  1. Lassen Sie den Quark in einem Sieb für etwa 30 Minuten abtropfen.
  2. Waschen, trocknen und hacken Sie Petersilie, Kerbel und Dill. Schneiden Sie den Schnittlauch in feine Röllchen.
  3. Waschen Sie die Radieschen und schneiden Sie sie in sehr feine Scheiben.
  4. Vermischen Sie die Kräuter und die Radieschen mit dem Quark und schmecken Sie alles mit Zitronensaft, Tabasco sowie Salz und Pfeffer kräftig ab.

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